Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
fragen
fragen v \
1. da frag' ich einen!: Ausruf des Erstaunens. Der Betreffende ist ratlos, weiß nicht, wie er sich eine Sache zu erklären hat, oder wie dergleichen überhaupt möglich ist. Berlin seit dem späten 19. Jh.
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2. nun frag' ich einen Menschen!: Ausdruck der Überraschung. Vgl das Vorhergehende. Berlin seit dem späten 19. Jh.
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3. frag' doch mal!: Redewendung, mit der man einen überaus neugierigen Menschen abweist. Berlin 1850 ff.
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4. nach niemand zu fragen haben = sich nach niemandem zu richten haben; unabhängig sein. Man braucht niemandes Meinung oder Erlaubnis einzuholen. 19. Jh.
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5. immer wer fragt!: Antwort des Kartenspielers auf die Frage eines Mitspielers: »wer gibt?«. Seit dem späten 19. Jh.
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6. wer viel fragt, kriegt viel Antwort: wohlgemeinter Rat, Entscheidungen in eigener Verantwortung zu treffen und nicht die Meinung anderer Leute einzuholen. 1900 ff.
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7. nicht gefragt sein = keinen Freier finden. Stammt aus der Kaufmannssprache und bezieht sich auf unverkäufliche Ware. 1700 ff.
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8. gefragt sein = Gegenstand von Käuferinteresse sein; von Kunden begehrt sein. 18. Jh.
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