Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Frack
Frack m \
1. Kleid, Anzug. Eigentlich der schwarze Gesellschaftsanzug mit Schößen. In der Auffassung der Halbwüchsigen ist der Frack ein altmodisches Kleidungsstück, weswegen die Vokabel auch auf einen abgetragenen oder ausgewachsenen Anzug angewandt wird. Wien 1950 ff, jug .
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2. Uniform (Ausgeh-Uniform). Sold seit 1939.
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3. zieh den Frack aus, du gehst baden: Redewendung an den wahrscheinlichen Verlierer. Skatspielerspr. 1930 ff.
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4. einen hinter den Frack brausen = Alkohol trinken. Brausen = spritzen. Sold 1935 ff.
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5. ihm geht der Frack = er hat Angst. Anspielung auf die fliegenden Frackschöße dessen, der zum Abort eilt. Seit dem späten 19. Jh.
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6. sich einen Frack lachen = heftig lachen. Der vordere Ausschnitt des Fracks gilt als Loch in der Kleidung. Bei heftigem Lachen kann die Jacke aufspringen, so daß es aussieht, als trage man eine Frackjacke. 1910 ff.
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7. mach dir nicht auf den Frack! = hege keine unsinnigen Erwartungen! Bei stürmischem Temperament
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kann man beim Essen leicht den Frack beschmutzen. 1930 ff.
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8. sich am Frack reißen = sich ermannen. Gemeint ist, daß man den Frack ruckartig auf den gehörigen Sitz zieht und also sich wie vorgeschrieben benimmt. Sold 1939 ff.
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9. ihm saust der Frack = a) er ist (wird) ängstlich. ⇨ Frack 5. Seit dem späten 19. Jh. – b) er ist aufgeregt. Hier ist wohl vom vielbeschäftigten Kellner auszugehen. 1880 ff.
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10. ihm saust der Frack in alter Frische = er ist noch rüstig wie zuvor. Vielleicht Anspielung auf den befrackten »⇨ Schürzenjäger«. 1930 ff.
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11. sich in den Frack scheißen = a) übertrieben dienstbeflissen und unterwürfig sein. Dem Übereifrigen gehorcht der Schließmuskel des Afters nicht. 1900 ff. – b) sich aufregen; vor Aufregung falsch handeln. 1920 ff.
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12. sich auf den Frack treten = sich hochmütig benehmen. Meint in grotesker Vorstellung, man könne sich auf die Frackschöße treten, wenn man sie recht tief niederhängen läßt. 1910 ff.
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13. tritt dir nicht auf den Frack! = reg' dich nicht auf! bleibe sachlich und natürlich! Vgl das Vorhergehen-
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de. 1910 ff.
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14. jm den Frack vollhauen = a) jn gründlich durchprügeln. Seit dem ausgehenden 19. Jh. – b) den Feind vernichtend schlagen. Sold in beiden Weltkriegen.
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15. den Frack vollkriegen = Prügel beziehen. 1900 ff.
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16. sich in den Frack werfen = den Frack anziehen. 19. Jh.
Frack m \
1. Kleid, Anzug. Eigentlich der schwarze Gesellschaftsanzug mit Schößen. In der Auffassung der Halbwüchsigen ist der Frack ein altmodisches Kleidungsstück, weswegen die Vokabel auch auf einen abgetragenen oder ausgewachsenen Anzug angewandt wird. Wien 1950 ff, jug .
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2. Uniform (Ausgeh-Uniform). Sold seit 1939.
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3. zieh den Frack aus, du gehst baden: Redewendung an den wahrscheinlichen Verlierer. Skatspielerspr. 1930 ff.
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4. einen hinter den Frack brausen = Alkohol trinken. Brausen = spritzen. Sold 1935 ff.
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5. ihm geht der Frack = er hat Angst. Anspielung auf die fliegenden Frackschöße dessen, der zum Abort eilt. Seit dem späten 19. Jh.
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6. sich einen Frack lachen = heftig lachen. Der vordere Ausschnitt des Fracks gilt als Loch in der Kleidung. Bei heftigem Lachen kann die Jacke aufspringen, so daß es aussieht, als trage man eine Frackjacke. 1910 ff.
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7. mach dir nicht auf den Frack! = hege keine unsinnigen Erwartungen! Bei stürmischem Temperament
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kann man beim Essen leicht den Frack beschmutzen. 1930 ff.
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8. sich am Frack reißen = sich ermannen. Gemeint ist, daß man den Frack ruckartig auf den gehörigen Sitz zieht und also sich wie vorgeschrieben benimmt. Sold 1939 ff.
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9. ihm saust der Frack = a) er ist (wird) ängstlich. ⇨ Frack 5. Seit dem späten 19. Jh. – b) er ist aufgeregt. Hier ist wohl vom vielbeschäftigten Kellner auszugehen. 1880 ff.
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10. ihm saust der Frack in alter Frische = er ist noch rüstig wie zuvor. Vielleicht Anspielung auf den befrackten »⇨ Schürzenjäger«. 1930 ff.
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11. sich in den Frack scheißen = a) übertrieben dienstbeflissen und unterwürfig sein. Dem Übereifrigen gehorcht der Schließmuskel des Afters nicht. 1900 ff. – b) sich aufregen; vor Aufregung falsch handeln. 1920 ff.
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12. sich auf den Frack treten = sich hochmütig benehmen. Meint in grotesker Vorstellung, man könne sich auf die Frackschöße treten, wenn man sie recht tief niederhängen läßt. 1910 ff.
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13. tritt dir nicht auf den Frack! = reg' dich nicht auf! bleibe sachlich und natürlich! Vgl das Vorhergehen-
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de. 1910 ff.
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14. jm den Frack vollhauen = a) jn gründlich durchprügeln. Seit dem ausgehenden 19. Jh. – b) den Feind vernichtend schlagen. Sold in beiden Weltkriegen.
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15. den Frack vollkriegen = Prügel beziehen. 1900 ff.
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16. sich in den Frack werfen = den Frack anziehen. 19. Jh.