Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Flöte
Flöte f \
1. Penis. Wegen einer gewissen Formähnlichkeit und wegen des Fellierens. 1900 ff.
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2. Vulva. Sie ist das »Mundstück« beim Cunnilingus. 1900 ff.
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3. After. Wegen der laut entweichenden Darmwinde. 1900 ff.
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4. intime Freundin. 1920 ff.
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5. Prostituierte. 1920 ff.
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6. Zigarette. Verkürzt aus Nikotinflöte. 1914 ff.
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7. mehrere aufeinanderfolgende Spielkarten derselben Farbe. Wie man die Tonleiter auf der Flöte abwärts spielt, so spielt man die Spielkarten von der höchsten bis zur unteren auf. 19. Jh.
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8. langweiliger Mensch; Versager. Verkürzt aus »alte Flöte« im Sinne von Unbrauchbarkeit. Seit dem frühen 19. Jh.; vorwiegend sold in beiden Weltkriegen.
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9. Flöte von oben runter = alle hohen Karten von einer Farbe der Reihe nach. Flöte 7. 19. Jh., kartenspielerspr.
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10. eine Flöte anlegen = einen Verbrecher durch
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freundliche Behandlung zum Geständnis bringen. Gehört zu » flöten – gewinnend sprechen«. Verbrecherspr. seit dem späten 19. Jh.
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11. die Flöte blasen = a) fellieren. 1900 ff. – b) ein Geständnis ablegen. Sachverwandt mit singen. 1955 ff.
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12. jetzt sollt ihr mal eine Flöte jubeln hö-ren!: Redewendung eines Kartenspielers, der aufeinanderfolgende Karten derselben Farbe aufspielt. Flöte 7. Kartenspielerspr. 1950 ff.
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13. Flöte spielen = a) fellieren. 1900 ff. – b) einen Fronteinbruch durch Abzug von Einheiten von einem anderen Frontabschnitt abriegeln. Wie beim Flötespielen wird ein Loch auf- und das andere zugemacht. Sold 1944 ff.
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14. nach jds Flöte tanzen = sich jm unterordnen. Analog zu »nach jds Pfeife tanzen«. 1950 ff.
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