Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Flinte
Flinte f \
1. Gewehr, Karabiner. Meint heute das Jagdgewehr für Schrotschuß; seit dem 17. Jh. Bezeichnung für eine langläufige Schußwaffe. Sold 1914 bis heute.
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2. Geschütz. Scherzhafte Verkleinerung. Sold 1939 ff.
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3. Penis. Schießen = ejakulieren. 19. Jh.
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4. Prostituierte; liederliche weibliche Person. Man kann sie »sich zur Brust nehmen« wie ein Gewehr (= die »Braut des Soldaten«), und man kann sie »laden« (= schwängern o. ä.). 19. Jh.
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5. geladene Flinte = erigierter Penis. 19. Jh.
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6. Himmel, hast du keine Flinte?!: Ausruf der Ratlosigkeit, des Unmuts. Stammt aus einem Alt-Berliner Couplet: »Himmel, haste keene Flinte? / Schieß mir dausend Daler vor!«. Seit dem späten 19. Jh.
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7. jm vor die Flinte kommen = jm (den man eigentlich nicht treffen möchte) zufällig begegnen; in jds Reichweite gelangen. Übertragen vom Wild, das dem Jäger vor die Flinte kommt. 1900 ff.
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8. etw vor die Flinte kriegen = etw zufällig bekommen können. 19. Jh.
————
9. jm vor die Flinte laufen = jm unverhofft begegnen. 1900 ff.
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10. die Flinte ins Korn werfen (schmeißen) = aus Mutlosigkeit oder Enttäuschung von einer Sache Abstand nehmen. Das weggeworfene Gewehr ist das Sinnbild des »feigen«, des seine Sache verloren gebenden Soldaten; im Kornfeld ist die Waffe schwer wiederzufinden. Vorausgegangen ist »das Gewehr in den Sand werfen = sich gefangen geben«. 19. Jh.
Flinte f \
1. Gewehr, Karabiner. Meint heute das Jagdgewehr für Schrotschuß; seit dem 17. Jh. Bezeichnung für eine langläufige Schußwaffe. Sold 1914 bis heute.
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2. Geschütz. Scherzhafte Verkleinerung. Sold 1939 ff.
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3. Penis. Schießen = ejakulieren. 19. Jh.
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4. Prostituierte; liederliche weibliche Person. Man kann sie »sich zur Brust nehmen« wie ein Gewehr (= die »Braut des Soldaten«), und man kann sie »laden« (= schwängern o. ä.). 19. Jh.
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5. geladene Flinte = erigierter Penis. 19. Jh.
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6. Himmel, hast du keine Flinte?!: Ausruf der Ratlosigkeit, des Unmuts. Stammt aus einem Alt-Berliner Couplet: »Himmel, haste keene Flinte? / Schieß mir dausend Daler vor!«. Seit dem späten 19. Jh.
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7. jm vor die Flinte kommen = jm (den man eigentlich nicht treffen möchte) zufällig begegnen; in jds Reichweite gelangen. Übertragen vom Wild, das dem Jäger vor die Flinte kommt. 1900 ff.
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8. etw vor die Flinte kriegen = etw zufällig bekommen können. 19. Jh.
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9. jm vor die Flinte laufen = jm unverhofft begegnen. 1900 ff.
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10. die Flinte ins Korn werfen (schmeißen) = aus Mutlosigkeit oder Enttäuschung von einer Sache Abstand nehmen. Das weggeworfene Gewehr ist das Sinnbild des »feigen«, des seine Sache verloren gebenden Soldaten; im Kornfeld ist die Waffe schwer wiederzufinden. Vorausgegangen ist »das Gewehr in den Sand werfen = sich gefangen geben«. 19. Jh.