Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Fleck
Fleck m \
1. Volltreffer. Meint entweder den Mittelpunkt der Zielscheibe oder das Herz des Hirsches. 1965 ff, sold .
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2. Geld; Tausend-Schilling-Note. »Fleck« als Stück Tuch steht in Analogie zu » Lappen«. Österr 1900 ff.
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3. schlechteste Leistungsnote. Gekürzt aus »Schandfleck«. Schül 1900 ff, österr .
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4. Hieb, Ohrfeige. Vom Schlag bilden sich Flecke auf der Haut. Österr 1900 ff.
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5. auf dem Fleck = sofort, augenblicklich. Analog zu »auf der Stelle«. 1900 ff.
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6. dunkler Fleck auf der Weste = Makel, Vorstrafe. 1900 ff.
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7. einen Fleck auf der Weste haben = nicht mehr unbescholten sein. 1900 ff.
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8. einen Fleck auf der weißen Weste haben = nicht schuldlos sein; kein gutes Gewissen haben. 1900 ff.
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9. braune Flecken auf der Weste haben = Nationalsozialist gewesen sein. braun 1. 1945 ff.
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10. blaue Flecke kriegen = a) geprügelt werden.
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19. Jh. – b) derb angeherrscht werden. 1900 ff. – c) Mißerfolg erleiden. Prügel = Niederlage. 1900 ff.
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11. einen blinden Fleck haben = einseitig urteilen. Hergenommen von einer Sehstörung. 1960 ff.
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12. einen trockenen Fleck im Hals haben = durstig sein. Marinespr 1930 ff.
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13. mach dir keinen Fleck! = a) ziere dich nicht! bilde dir nichts ein! Gemeint ist der Schmutzfleck auf der Kleidung: er kommt um so leichter zustande, je unnatürlicher man zu Werke geht. 19. Jh. – b) du irrst dich sehr! 19. Jh.
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14. mach dir keinen Fleck ins Hemd! = reg' dich nicht auf! gib dich nicht so geziert! Aus dem Vorhergehenden erweitert mit Anspielung auf den unfreiwilligen Samenerguß des sexuell erregten Mannes. Seit dem späten 19. Jh.
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15. mach dir keinen Fleck auf den Schlips! = reg' dich nicht auf! Wer keift (=schimpft), der geifert (= verliert Speichel). 1900 ff.
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16. am (auf dem) Fleck treten = keinen Fortschritt erzielen. Analog zu »auf der Stelle treten«. 1920 ff.
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