Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Figur
Figur f \
1. Mensch (abf ). Meint eigentlich die Gestalt und Form; hieraus weiterentwickelt zur Bedeutung »Abbild« und dies führt zur Geltung »nachgemachter Mensch«. Anscheinend von Österreich ausgegangen; 19. Jh.
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2. unbedeutender Mensch; Mensch ohne eigenen Willen. Den Ausbildern gelten die Rekruten als Gefechtsscheibenfiguren, auch »Pappkameraden« genannt. Sold in beiden Weltkriegen.
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3. pl = Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie erscheinen standbildartig, versteinert. 1930 ff.
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4. pl = Fahrgäste des Taxichauffeurs. Sie sind wie Marionettenfiguren: sie machen alle Bewegungen des Fahrzeugs willenlos mit. 1920 ff.
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5. pl = Zuschauer bei Sportveranstaltungen. 1930 ff.
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6. pl = Mitreisende im Flugzeug. 1935 ff.
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7. absolute Figur = ideale Körpergestalt. Dem Begriff »absolutes Gehör« nachgeahmt. 1960 ff.
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8. schräge Figur = unzuverlässiger Mensch. ⇨ schräg. 1945 ff.
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9. tolle Figur = eindrucksvoller, geschlechtlich sehr anziehender Frauenkörper. 1920 ff.
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10. eine erbärmliche (schlechte, traurige, unglückliche) Figur abgeben = kläglich dastehen. 1800 ff.
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11. einem Mädchen eine kleine Figur einspritzen = schwängern. Sold 1939 ff.
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12. die kleine Figur entfernen lassen = eine Abtreibung vornehmen lassen. Vgl das Vorhergehende. 1939 ff.
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13. einen in die Figur hauen (gießen, schütten o. ä.) = ein Glas Alkohol trinken. Die Form bekommt Füllung. 1920 ff.
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14. jm an der Figur knabbern = jn liebkosen; koitieren. Figur = (weiblicher) Körper. 1960 ff.
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15. gute Figur machen = flirten. Schül 1965 ff.
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15 a. keine gute Figur machen = beim Fußballspiel versagen. Vgl ⇨ aussehen 3. 1950 ff.
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16. eine sehr schnelle Figur machen = gut, anziehend aussehen. ⇨ schnell. Halbw 1960 ff.
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17. eine kleine Figur in den Bauch machen = schwängern. ⇨ Figur 11. 1939 ff, sold .
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18. etw in die Figur schleudern (schmeißen) = etw
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essen. 1950 ff.
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19. die Figur schonen = a) jegliche Arbeit und Mühe scheuen. 1920 ff. – b) Deckung suchen; sich nahe am Erdboden bewegen. Sold 1939 ff.
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20. das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten!: nichts anfassen! Pfoten = Hände. Scherzspruch seit dem frühen 20. Jh.
Figur f \
1. Mensch (abf ). Meint eigentlich die Gestalt und Form; hieraus weiterentwickelt zur Bedeutung »Abbild« und dies führt zur Geltung »nachgemachter Mensch«. Anscheinend von Österreich ausgegangen; 19. Jh.
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2. unbedeutender Mensch; Mensch ohne eigenen Willen. Den Ausbildern gelten die Rekruten als Gefechtsscheibenfiguren, auch »Pappkameraden« genannt. Sold in beiden Weltkriegen.
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3. pl = Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie erscheinen standbildartig, versteinert. 1930 ff.
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4. pl = Fahrgäste des Taxichauffeurs. Sie sind wie Marionettenfiguren: sie machen alle Bewegungen des Fahrzeugs willenlos mit. 1920 ff.
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5. pl = Zuschauer bei Sportveranstaltungen. 1930 ff.
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6. pl = Mitreisende im Flugzeug. 1935 ff.
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7. absolute Figur = ideale Körpergestalt. Dem Begriff »absolutes Gehör« nachgeahmt. 1960 ff.
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8. schräge Figur = unzuverlässiger Mensch. ⇨ schräg. 1945 ff.
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9. tolle Figur = eindrucksvoller, geschlechtlich sehr anziehender Frauenkörper. 1920 ff.
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10. eine erbärmliche (schlechte, traurige, unglückliche) Figur abgeben = kläglich dastehen. 1800 ff.
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11. einem Mädchen eine kleine Figur einspritzen = schwängern. Sold 1939 ff.
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12. die kleine Figur entfernen lassen = eine Abtreibung vornehmen lassen. Vgl das Vorhergehende. 1939 ff.
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13. einen in die Figur hauen (gießen, schütten o. ä.) = ein Glas Alkohol trinken. Die Form bekommt Füllung. 1920 ff.
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14. jm an der Figur knabbern = jn liebkosen; koitieren. Figur = (weiblicher) Körper. 1960 ff.
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15. gute Figur machen = flirten. Schül 1965 ff.
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15 a. keine gute Figur machen = beim Fußballspiel versagen. Vgl ⇨ aussehen 3. 1950 ff.
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16. eine sehr schnelle Figur machen = gut, anziehend aussehen. ⇨ schnell. Halbw 1960 ff.
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17. eine kleine Figur in den Bauch machen = schwängern. ⇨ Figur 11. 1939 ff, sold .
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18. etw in die Figur schleudern (schmeißen) = etw
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essen. 1950 ff.
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19. die Figur schonen = a) jegliche Arbeit und Mühe scheuen. 1920 ff. – b) Deckung suchen; sich nahe am Erdboden bewegen. Sold 1939 ff.
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20. das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten!: nichts anfassen! Pfoten = Hände. Scherzspruch seit dem frühen 20. Jh.