Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Fiesel
Fiesel m \
1. Penis. Geht zurück auf mhd »visel = Rute = Penis«. 1700 ff.
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2. Bursche, Kerl. Vom Geschlechtsmerkmal auf das Individuum übertragen. Rotw 1800 ff.
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3. Zuhälter; Prostituierter. Rotw 19. Jh.
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4. unsympathischer Mann. Beeinflußt von fies 1. Bayr und schwäb 19. Jh.
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5. Verräter, Anzeigender. Gehört zu nordd »fieseln = flüstern«. 1900 ff.
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6. Geiziger. Gehört zu fies 1; denn Geiz ist in volkstümlicher Auffassung eine widerliche Untugend. Andererseits ist »fieseln« soviel wie »nagen«: der Geizige nagt den Knochen ab, ehe er ihn dem Hunde gibt. 1800 ff.
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7. Umhertreiber. 19. Jh.
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