Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Feuerwehr
Feuerwehr f \
1. militärische Einheit, die an gefährdeten Stellen der Front eingesetzt wird; Eingreifverband. Die Feuerwehr greift ein, wann und wo »es brennt« (= Gefahr im Verzug). Sold 1939 ff.
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2. Politiker, der in kritischen Lagen Auswege zu finden weiß. 1960 ff.
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3. Mensch, der bei schädlicher Entwicklung eingreift. 1960 ff.
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4. Kameradengericht mit Verprügelung. Man will dadurch die Ausbreitung des »Brandes« (= Unkameradschaftlichkeit) verhüten. BSD 1965 ff.
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5. militärische Einheit ohne Zucht und Angriffsgeist, ohne ausreichende Kampfkraft. Hergenommen von der Lässigkeit der früheren Dorffeuerwehren (beliebtes Witzthema). Sold in beiden Weltkriegen.
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6. graue Feuerwehr = zur Erhaltung von Ruhe, Ordnung, Weltfrieden usw. eingesetzte Truppen der NATO (North Atlantic Treaty Organization). Anspielung auf die Uni-formfarbe. 1955 ff.
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7. seelische Feuerwehr = a) Begleiter(in) junger Leute zu gesellschaftlichen Veranstaltungen. Er (sie) soll verhindern, daß das Feuer der Liebesleidenschaft
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Schaden anrichtet. 1920 ff. – b) Tröster einsamer Frauen. 1920 ff.
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8. wie die Feuerwehr = eiligst. Spätestens seit 1900.
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9. ab wie die Feuerwehr = eiligst davon. 1900 ff.
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10. pünktlich wie die Feuerwehr = sehr pünktlich. 1900 ff.
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11. abfahren wie die Feuerwehr = schnell starten. 1900 ff.
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12. abgehen wie die Feuerwehr = davoneilen; eiligst starten. 1900 ff.
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13. ab geht's wie die Feuerwehr = schnellstens wird gestartet. 1900 ff.
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14. die Feuerwehr alarmieren = in äußerster Not den letzten Helfer herbeirufen. 1930 ff.
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