Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
fein
fein adj \
1. schlau, listig, heimtückisch, verschlagen. Vom Begriff »vorzüglich« weiterentwickelt zu »scharfsinnig«. 18. Jh.
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2. niederträchtig, charakterlos, anrüchig. Reine Ironie. 1500 ff.
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3. fein mit Ei = sehr fein. Leitet sich her von einer Speise, die durch ein Ei (noch mehr) verfeinert wird, oder ist scherzhafte Buchstabierung; heute nur als Verstärkung empfunden. Seit dem späten 19. Jh.
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4. etw fein kriegen = etw begreifen. Analog zu » schlau kriegen«. 1800 ff.
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5. sich fein machen = sich gut, festlich, stattlich kleiden. 1700 ff.
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6. auf fein machen = sich vornehm geben (ohne es zu sein); Vornehmheit heucheln. 1960 ff.
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7. auf fein sein = elegant gekleidet sein. 1960 ff.
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8. sich für etw zu fein sein = aus ranglichen Gründen etw verschmähen; etw für unter seiner Würde halten. 1900 ff.
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