Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
fegen
fegen v \
1. intr = eilen; wild tanzen. Bezieht sich auf eine Bewegung, die Staub aufwirbelt wie der daherfegende Wind; die Tänzerin fegt mit ihrem langen Kleid den Tanzsaal. 1500 ff.
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2. intr = zanken. Dabei geht es wild zu wie beim Tanzen. 18. Jh., bayr .
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3. intr = koitieren. Anspielung auf die Hin- und Herbewegung. 19. Jh.
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4. intr = auf Streifendienst sein. Der Polizeibeamte säubert die Straßen von lichtscheuem Gesindel. 1960 ff.
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5. intr tr = leeren, ausräumen, plündern, betteln, stehlen. Geht zurück auf »die Taschen fegen = die Taschen leeren«. Analog zu abstauben. 1600 ff.
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6. tr = zechen. Mit Getränken fegt man den Hals wie der Schornsteinfeger den Schornstein. 1800 ff.
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7. tr = jn prügeln. Gehört zu der volkstümlichen Vorstellung, daß Züchtigen ein Reinigen ist. 19. Jh.
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8. tr = jn überlegen besiegen. Prügel = Niederlage. Sportl 1920 ff.
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9. tr = jn anherrschen, rügen. Auch Tadeln gilt volkstümlich als Reinigungsvorgang. 1700 ff.
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10. tr = jn fortjagen. Man bewirkt, daß er eilt; fegen 1. 19. Jh.
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11. tr = den Ball kräftig treten. Sportl 1930 ff.
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