Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Falle
Falle f \
1. Schule. Die Schüler betrachten sie als Ratten- oder Mausefalle. Spätestens seit 1900.
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2. Bordell. Hergenommen von der Fanggrube des Jägers. 19. Jh.
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3. verfängliche Frage. Mit der Antwort kann man leicht » reinfallen«. 1900 ff.
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4. Bett. Ist entweder verkürzt aus »Wanzenfalle« oder bezieht sich auf die Schrankbetten, in denen man wie in einer Falle lag. Seit dem letzten Drittel des 19. Jhs.
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5. böse Falle = a) schwere Enttäuschung. Man ist in eine Fanggrube hineingeraten. 1950 ff, halbw . – b) schwierige schriftliche Schularbeit. 1950 ff, schül .
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6. Falle bauen = sein Bett morgens vorschriftsmäßig herrichten. Sold 1900 ff.
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7. sich in die Falle hauen = zu Bett gehen. Sich hauen = sich niederwerfen. Seit dem späten 19. Jh.
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8. Falle machen = zum Falschspiel verführen; beim Spiel dem Betrüger zureden, damit er auf das für ihn scheinbar schlechte Spiel eingeht. Falle = Fanggrube. 1850 ff.
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9. eine Falle reißen = vorspiegeln, lügen, betrügen. Rotw seit dem frühen 20. Jh.
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10. aus der Falle rollen = sich unpassend benehmen. Verdreht aus »aus der Rolle fallen«. 1900 ff.
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11. Falle schieben = jm durch gespieltes Wohlwollen ein Geständnis entlocken. schieben. Rotw 1922 ff.
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