Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Fahrkarte
Fahrkarte f \
1. Fehlschuß. Hergenommen von der Anzeigetafel »Fehler« (senkrecht weiß/rot gestreift); sie ähnelt der Militärfahrkarte, die weiß mit einem breiten roten Mittelstreifen war. Sold 1900 bis heute, auch bei Jägern und Schützenvereinsmitgliedern üblich.
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1 a. verfehlter Torball. Sportl 1965 ff.
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2. um den Hals zu tragendes Schild für den Transport eines Verwundeten. Sold 1939 ff.
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3. Rauschgift. Es ist die Fahrkarte für die Reise ins Traumland. Übersetzt aus engl »ticket«. 1969 ff.
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4. sich die Fahrkarte nach X erkämpfen (erlaufen, erschießen, erschwimmen usw.) = bei einer sportlichen Ausscheidung siegen und dadurch zur nächsthöheren Ausscheidung in X zugelassen werden. Sportl 1935 ff,
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5. jm eine Fahrkarte geben = jn aus dem Amt verdrängen; jn umbringen. Man gibt ihm die Fahrkarte ins Jenseits. 1950 ff.
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6. eine Fahrkarte lösen = a) sich beim Fliegen nach den Schienensträngen richten. Schienenstränge sind bei ganz schwachem Mondschein und Dämmerlicht gut aus der Luft zu erkennen, weil sie durch Schim-
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mern deutlich sich von der Umgebung abheben. Wohl schon im Ersten Weltkrieg aufgekommen. Vgl engl »flying the iron beam«. – b) im Tiefflug den Namen des Bahnhofs festzustellen suchen. Sold 1939 ff.
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7. eine Fahrkarte schießen = a) das gegnerische Tor verfehlen. Sportl 1930 ff. – b) mit etw scheitern. 1945 ff.
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