Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Essig
Essig m \
1. Unglück, Mißerfolg. Essig 9. 1900 ff.
\
2. doppelkohlensaurer Essig = völliger Mißerfolg. Übernommen aus dem Begriff »doppelkohlensaures Natron«. 1900 ff.
\
3. jm Essig einträufeln = jm eine Freude vergällen. Statt Wein gibt man ihm Essig zu trinken. 1900 ff.
\
4. mit Essig gurgeln = mißmutig, mürrisch sein. So blickt drein, wer mit Essig gurgeln wollte. 1935 ff.
\
5. dann haben wir eben mit Essig gehandelt = dann haben wir uns eben umsonst bemüht. 1945 ff.
\
6. leg ihn dir in Essig und Öl!: Ausdruck der Ablehnung. Der Betreffende soll das Gemeinte behalten und für sich selber haltbar machen. 1930 ff.
\
7. in Essig und Öl machen = Einzelhändler sein. 1900 ff.
\
8. sich in Essig und Öl malen lassen = sich in Öl malen lassen. Gemälde. Stud und schül 19. Jh.
\
9. damit ist es Essig (das ist Essig) = das ist mißglückt. Hergenommen vom Wein, der zu Essig versäuert ist. Seit dem frühen 19. Jh.
————
10. damit ist es Essig und Öl = das ist völlig gescheitert. 1920 ff.
\
11. mit ihm ist es Essig = er wird bald sterben. 19. Jh.
\
12. im Essig sitzen = Mißerfolg erlitten haben; in Not sein. 1800 ff.
\
13. er macht ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken = er blickt mißmutig drein. 19. Jh.
\
14. zu Essig werden = mißlingen. Essig 9. 19. Jh.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Essig