Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Esel
Esel m \
1. dummer, einfältiger Mensch; Schimpfwort. Der Esel gilt als störrisch, dumm und faul. Seit der mhd Zeit. Die Verwendung des Schimpfworts wurde in einem Rechtsstreit 1969 mit 3000 DM Schmerzensgeld geahndet.
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2. Strafanstalt, Arrest. Übernommen vom Strafesel der mittelalterlichen Klosterschulen: auf ihn mußten sich Schüler zur Strafe setzen. 1900 ff.
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3. Klassenschlechtester. Schül 1930 ff.
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4. Fahrrad. Verkürzt aus ⇨ Drahtesel oder aus ⇨ Tretesel. 1920 ff.
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5. Motorrad, Moped. Schül 1955 ff.
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6. alter Esel = Erwachsener, der noch Jugendstreiche vollführt. 1900 ff.
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7. ausgewachsener Esel = sehr dummer Mensch. Ausgewachsen = voll erwachsen; von da weiterentwickelt zur Bedeutung »unübertrefflich«. 1920 ff.
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8. leichter Esel = Kleinmotorrad. Moped. 1939 ff.
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9. schwerer Esel = Raupenfahrzeug. 1939 ff.
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10. trojanischer Esel = weltfremder Politiker; poli-
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tisch dummer Mensch. Aus dem »trojanischen Pferd« entwickelt, weil man das Pferd im allgemeinen nicht für dumm hält. 1962 ff.
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11. stur wie ein Esel = unzugänglich, unbeugsam. Esel sind störrisch. BSD 1965 ff.
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12. der Esel bricht durch (fährt, guckt raus) = die Haare werden grau. Kann auf die Grauhaarigkeit des Esels anspielen, aber auch auf die Geltung als dumm: im vorgerückten Alter lassen die Geisteskräfte nach oder man bildet sich eine verhältnismäßige Jugendlichkeit ein. 19. Jh.
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13. ihn hat der Esel an die Wand gefurzt = er ist von zweifelhafter Herkunft. 1900 ff.
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14. ihn hat der Esel aus der Wand geschlagen = er ist mißraten, von wenig guter Abkunft. 1900 ff.
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15. den Esel zu Grabe läuten = die Beine baumeln lassen. Erschlagene Verbrecher wurden früher ohne Feierlichkeit verscharrt wie verendete Tiere. Das bei solchem »Eselsbegräbnis« fehlende Glockengeläut holten im Volkswitz die Kinder mit ihren baumelnden Beinen nach. 19. Jh.
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16. jm den Esel machen = sich von jm nach Belieben gebrauchen lassen; jm zu jeglichem Dienst bereit sein müssen. Den Esel hält man für geduldig und ergeben.
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19. Jh.
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17. wie der Esel zum Lautenschlagen passen = schöngeistigen Dingen verständnislos gegenüberstehen; durchaus nicht zueinander passen. In dieser oder verwandter Form schon in der Antike geläufig. Spätestens um 1400 bei uns verbreitet.
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18. ihn hat der Esel im Galopp (Trab) verloren = a) er nimmt sich recht mißraten aus; auch Antwort auf die Frage von Kindern nach ihrer Herkunft. Der Betreffende scheint keine menschlichen Eltern zu haben. 19. Jh. – b) er ist dumm. 19. Jh.
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19. ihn hat der Esel beim Scheißen verloren = er ist dumm. Bayr 19. Jh..
Esel m \
1. dummer, einfältiger Mensch; Schimpfwort. Der Esel gilt als störrisch, dumm und faul. Seit der mhd Zeit. Die Verwendung des Schimpfworts wurde in einem Rechtsstreit 1969 mit 3000 DM Schmerzensgeld geahndet.
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2. Strafanstalt, Arrest. Übernommen vom Strafesel der mittelalterlichen Klosterschulen: auf ihn mußten sich Schüler zur Strafe setzen. 1900 ff.
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3. Klassenschlechtester. Schül 1930 ff.
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4. Fahrrad. Verkürzt aus ⇨ Drahtesel oder aus ⇨ Tretesel. 1920 ff.
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5. Motorrad, Moped. Schül 1955 ff.
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6. alter Esel = Erwachsener, der noch Jugendstreiche vollführt. 1900 ff.
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7. ausgewachsener Esel = sehr dummer Mensch. Ausgewachsen = voll erwachsen; von da weiterentwickelt zur Bedeutung »unübertrefflich«. 1920 ff.
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8. leichter Esel = Kleinmotorrad. Moped. 1939 ff.
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9. schwerer Esel = Raupenfahrzeug. 1939 ff.
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10. trojanischer Esel = weltfremder Politiker; poli-
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tisch dummer Mensch. Aus dem »trojanischen Pferd« entwickelt, weil man das Pferd im allgemeinen nicht für dumm hält. 1962 ff.
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11. stur wie ein Esel = unzugänglich, unbeugsam. Esel sind störrisch. BSD 1965 ff.
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12. der Esel bricht durch (fährt, guckt raus) = die Haare werden grau. Kann auf die Grauhaarigkeit des Esels anspielen, aber auch auf die Geltung als dumm: im vorgerückten Alter lassen die Geisteskräfte nach oder man bildet sich eine verhältnismäßige Jugendlichkeit ein. 19. Jh.
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13. ihn hat der Esel an die Wand gefurzt = er ist von zweifelhafter Herkunft. 1900 ff.
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14. ihn hat der Esel aus der Wand geschlagen = er ist mißraten, von wenig guter Abkunft. 1900 ff.
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15. den Esel zu Grabe läuten = die Beine baumeln lassen. Erschlagene Verbrecher wurden früher ohne Feierlichkeit verscharrt wie verendete Tiere. Das bei solchem »Eselsbegräbnis« fehlende Glockengeläut holten im Volkswitz die Kinder mit ihren baumelnden Beinen nach. 19. Jh.
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16. jm den Esel machen = sich von jm nach Belieben gebrauchen lassen; jm zu jeglichem Dienst bereit sein müssen. Den Esel hält man für geduldig und ergeben.
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19. Jh.
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17. wie der Esel zum Lautenschlagen passen = schöngeistigen Dingen verständnislos gegenüberstehen; durchaus nicht zueinander passen. In dieser oder verwandter Form schon in der Antike geläufig. Spätestens um 1400 bei uns verbreitet.
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18. ihn hat der Esel im Galopp (Trab) verloren = a) er nimmt sich recht mißraten aus; auch Antwort auf die Frage von Kindern nach ihrer Herkunft. Der Betreffende scheint keine menschlichen Eltern zu haben. 19. Jh. – b) er ist dumm. 19. Jh.
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19. ihn hat der Esel beim Scheißen verloren = er ist dumm. Bayr 19. Jh..