Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
entblättern
entblättern v \
1. sich entblättern = a) sich entkleiden. Nach Art des Laubfalls im Spätherbst. Vielleicht hergenommen von der Szene in den »Abenteuern eines Junggesellen« von Wilhelm Busch (1875), wo der nächtliche Abortbesucher seine Blöße zusätzlich mit einer Zeitung verhüllt, an der Türschwelle stürzt und sich »entblättert«. 1900. – b) Striptease vorführen. 1955 ff. – c) ein Geständnis ablegen; sich jm anvertrauen. Er entblößt sich moralisch. 1920 ff.
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2. jn. entblättern = a) jn degradieren. Man nimmt ihm die Dienstgradabzeichen. BSD 1965 ff. – b) jds Verschulden aufdecken. 1960 ff.
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3. entblättere mich, ich bin der Herbst: angebliche Redewendung einer liebeshungrigen älteren weiblichen Person. 1920 ff.
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