Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Eis
Eis I (Eiss , Eisse ) m (pl ) \
Blasen; wunde Füße. Geht zurück auf mhd »eiz = Geschwür, Eiterbeule«. 13. Jh.
————————
Eis II n
\
1. eisernes Eis = a) schwer zu überwindender Gegner. Eisern = widerstandsfähig. Sold in beiden Weltkriegen. – b) feindliche Stellung, die nur unter großen Eigenverlusten zu nehmen ist. Sold 1914-1945.
\
2. das Eis auftauen = jm über seine Befangenheit hinweghelfen. Vgl das Folgende. 19. Jh.
\
3. das Eis brechen = die Zurückhaltung (Verstimmung) eines anderen überwinden; jn die geschlechtliche Unnahbarkeit verlieren lassen. Meint allgemein »Stockendes freimachen«. 1500 ff. Vgl engl »to break the ice« und franz »rompre la glace«.
\
4. jn aufs Eis führen = jn irreführen, täuschen. Auf Eis kommt man leicht zu Fall. 1200 ff.
\
5. aufs Eis gehen = sich täuschen lassen. 19. Jh.
\
6. er ist mit dem Fahrrad weg, Eis holen: Antwort auf die Frage, wo jemand ist. BSD 1965 ff.
\
7. sich Eis laufen = sich Blasen am Fuß zuziehen. Eis I. Sold 1914 ff.
\
8. etw auf Eis legen = etw vorläufig zurückstellen; eine Geldsumme nicht anbrechen. Der Küchenpraxis entlehnt. 1900 ff.
————
9. jn auf Eis legen = jn vorläufig zurücksetzen; sich jn für spätere Verwendung vormerken. 1920 ff.
\
10. auf Eis liegen = a) in der Handlungsfreiheit vorerst beschränkt sein. 1920 ff. – b) unverheiratet, verwitwet sein. 1920 ff.
\
11. jn auf Eis liegen haben = jn für spätere Verwendung vorgesehen haben. 1920 ff.
\
12. etw vom Eis nehmen = eine zurückgestellte Sache erneut zur Sprache bringen. 1960 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Eis