Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
drücken
drücken v \
1. intr = niedergehen; an Höhe verlieren. Der Pilot drückt den Steuerknüppel von sich fort. Fliegerspr in beiden Weltkriegen.
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2. jm eine drücken = jm einen kräftigen Stoß oder Schlag versetzen; jm hart zusetzen; jn bedrohen. Das Ziel des Stoßes oder Schlages ist das Gesicht oder das Auge. Vgl Auge 29. Etwa seit dem 17. Jh.
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3. intr tr = koitieren. 1900 ff.
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4. intr tr = Karten in den Skat ablegen. 19. Jh., kartenspielerspr.
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5. intr = Rauschmittel einspritzen. 1968 ff.
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6. tr = etw entwenden; Taschendiebstahl begehen. Entweder verkürzt aus »beiseite drücken« oder entstellt aus »trecken = ziehen«. 19. Jh.
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7. jn drücken = einen Kunden zum Kauf überreden. Man gibt seinen Worten einen bestimmenden Druck. 1950 ff, handelsvertreterspr.
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8. intr = beim Fußballspiel den Angriff steigern. Sportl 1950 ff.
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9. drücken müssen = den Abort aufsuchen müssen. 19. Jh.
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10. sich drücken = sich still und unbemerkt entfernen; sich einer Verpflichtung (Anforderung; Wehrdienstpflicht; dem Dienst) zu entziehen suchen. Man macht sich schmal, um durch eine enge Öffnung hindurchzukommen, oder hält sich hart an der Mauer, damit man im Schatten der Häuser nicht gesehen wird, oder macht es dem Hasen nach, der sich drückt, wenn er sich duckend verbirgt. 16. Jh.
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11. mit drücken und Quetschen gewinnen = ein Kartenspiel mit Ablegen hoher Punktkarten in den Skat gewinnen. 1900 ff.
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