Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Dreh
Dreh m \
1. List; betrügerische Handlungsweise; Täuschungsverfahren; übliches Verhalten. Übersetzung von franz »tour = List, Finte«. 19. Jh.
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2. alter Dreh = oft wiederholter Täu-schungsversuch; immer dasselbe. 1900 ff.
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3. dufter Dreh = hervorragende Sache. dufte. Halbw 1960 ff.
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4. heißer Dreh = stürmischer Tanz. Heiß = leidenschaftlich. 1965 ff.
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5. in dem Dreh = in dieser Gegend. Drehe. 1900 ff.
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6. den Dreh begreifen = wissen, wie man etwas machen muß; etw beherrschen. 1920 ff.
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7. einen Dreh entdecken (finden, kriegen) = eine günstige Gelegenheit finden; einen passenden Zeitpunkt ausfindig machen. 1900 ff.
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8. mir fehlt der Dreh = ich weiß nicht, wie ich es machen soll. 1920 ff.
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9. den Dreh nicht nach Hause finden = sich nicht zum Heimgehen aufraffen können. Dreh = Wendepunkt. 1920 ff.
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9 a. auf den Dreh kommen = herausfinden, wie man es machen muß. 1920 ff.
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10. jm auf den Dreh kommen = jds Machenschaften erkennen. 1900 ff.
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11. den Dreh kriegen = davongehen; den schicklichen Zeitpunkt zum Weggehen finden. Dreh = Wendepunkt. 1920 ff.
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12. in seinem Dreh leben = im Einerlei des Alltags, abwechslungslos leben. Die Wiederkehr des Gleichen wird hier im Bilde eines Kreises gesehen. 1900 ff.
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13. den Dreh raushaben = wissen, wie man es machen muß; die feinen Kunstgriffe kennen. 1900 ff.
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14. den Dreh rauskriegen (wegkriegen) = ergründen, wie man eine Sache am geschicktesten bewältigt. 1900 ff.
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15. im Dreh sein = mitten in der Arbeit sein. 1920 ff.
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