Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
doof
doof (dow , doow ) adj \
1. geistesbeschränkt; einfältig; dumm. Das niederd Wort für »taub« entwickelt sich von »gehörlos« zu »empfindungslos« weiter und reicht auch an den Begriff »stumpfsinnig, dumm« heran. Verwandt ist es mit schott und ir »dowf = schwerfällig, dumm«. 14. Jh.
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2. langweilig, schwunglos. Halbw 1950 ff.
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3. doof, aber glücklich: Redewendung für größere Zufriedenheit bei geringer Begabung. 1900 ff.
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4. doof, Dover, Calais = sehr dumm. Versuch einer scherzhaften Steigerung von »doof«. Der Komparativ »doofer« ist klangähnlich mit dem Namen der engl Stadt Dover, deren (Fähr-)Verbindung mit Calais allgemein geläufig ist. Scheint im Ersten Weltkrieg bei den Soldaten aufgekommen zu sein.
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5. doof bleibt doof, da helfen keine Pillen = Dümmlichkeit ist nicht heilbar. 1920 ff.
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6. doof bleibt doof, da helfen keine Pillen und keine kalten Umschläge = Dümmlichkeit ist eine unabänderliche Anlage. 1925 ff.
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7. doof fickt gut = Dumme sind angeblich sehr beischlaftüchtig. ⇨ ficken. Seit dem letzten Drittel des
————
19. Jh.
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8. auf doof gehen = sich dumm und unwissend stellen. 1925 ff.
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9. jm doof kommen = jm zu nahe treten. Man hat die kränkende Absicht, aber tut so, als könne man sich das Gekränktsein des Opfers nicht erklären. Rocker 1967 ff.
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10. jn doof und dusselig reden = jn beschwatzen, bis seine Konzentration nachläßt. 1910 ff.
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11. das schmeckt gar nicht doof = das mundet ausgezeichnet. ⇨ doof 2. Halbw 1955 ff.
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12. doof auf beiden Backen sein = sehr dumm sein. 1910 ff.
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13. doof am (um den) ganzen Kopf sein = sehr dumm sein. 1920 ff.
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14. du hast es gut, du bist doof : Redewendung eines Neidischen auf einen Dümmlichen. 1940 ff, Berlin.
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15. zu doof zum Kacken sein = überaus dumm sein. ⇨ kacken. 1910 ff.
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16. doof ist besser als bucklig, man sieht's nicht so. Redensart zur iron Verharmlosung der Dümmlichkeit. Berlin 1950 ff.
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17. doof ist niedlich; aber zu niedlich ist auch nichts: Redewendung auf einen sehr dümmlichen Menschen. Mit einer gewissen Dümmlichkeit nähme man vorlieb; aber dieser Mensch übertreibt es gar zu sehr. 1950 ff.
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18. so doof möchte ich auch mal sein: Ausruf eines begabten Neiders auf einen Dümmlichen. 1940 ff.
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19. tun = Begriffsstutzigkeit heucheln. 1900 ff.
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20. jn für doof verkaufen = jn (in beleidigender Weise) unterschätzen. Nur der wirklich Doofe läßt sich als doof »verkaufen« (= vorstellen, bekannt machen). 1900 ff.
doof (dow , doow ) adj \
1. geistesbeschränkt; einfältig; dumm. Das niederd Wort für »taub« entwickelt sich von »gehörlos« zu »empfindungslos« weiter und reicht auch an den Begriff »stumpfsinnig, dumm« heran. Verwandt ist es mit schott und ir »dowf = schwerfällig, dumm«. 14. Jh.
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2. langweilig, schwunglos. Halbw 1950 ff.
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3. doof, aber glücklich: Redewendung für größere Zufriedenheit bei geringer Begabung. 1900 ff.
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4. doof, Dover, Calais = sehr dumm. Versuch einer scherzhaften Steigerung von »doof«. Der Komparativ »doofer« ist klangähnlich mit dem Namen der engl Stadt Dover, deren (Fähr-)Verbindung mit Calais allgemein geläufig ist. Scheint im Ersten Weltkrieg bei den Soldaten aufgekommen zu sein.
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5. doof bleibt doof, da helfen keine Pillen = Dümmlichkeit ist nicht heilbar. 1920 ff.
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6. doof bleibt doof, da helfen keine Pillen und keine kalten Umschläge = Dümmlichkeit ist eine unabänderliche Anlage. 1925 ff.
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7. doof fickt gut = Dumme sind angeblich sehr beischlaftüchtig. ⇨ ficken. Seit dem letzten Drittel des
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19. Jh.
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8. auf doof gehen = sich dumm und unwissend stellen. 1925 ff.
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9. jm doof kommen = jm zu nahe treten. Man hat die kränkende Absicht, aber tut so, als könne man sich das Gekränktsein des Opfers nicht erklären. Rocker 1967 ff.
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10. jn doof und dusselig reden = jn beschwatzen, bis seine Konzentration nachläßt. 1910 ff.
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11. das schmeckt gar nicht doof = das mundet ausgezeichnet. ⇨ doof 2. Halbw 1955 ff.
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12. doof auf beiden Backen sein = sehr dumm sein. 1910 ff.
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13. doof am (um den) ganzen Kopf sein = sehr dumm sein. 1920 ff.
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14. du hast es gut, du bist doof : Redewendung eines Neidischen auf einen Dümmlichen. 1940 ff, Berlin.
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15. zu doof zum Kacken sein = überaus dumm sein. ⇨ kacken. 1910 ff.
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16. doof ist besser als bucklig, man sieht's nicht so. Redensart zur iron Verharmlosung der Dümmlichkeit. Berlin 1950 ff.
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17. doof ist niedlich; aber zu niedlich ist auch nichts: Redewendung auf einen sehr dümmlichen Menschen. Mit einer gewissen Dümmlichkeit nähme man vorlieb; aber dieser Mensch übertreibt es gar zu sehr. 1950 ff.
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18. so doof möchte ich auch mal sein: Ausruf eines begabten Neiders auf einen Dümmlichen. 1940 ff.
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19. tun = Begriffsstutzigkeit heucheln. 1900 ff.
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20. jn für doof verkaufen = jn (in beleidigender Weise) unterschätzen. Nur der wirklich Doofe läßt sich als doof »verkaufen« (= vorstellen, bekannt machen). 1900 ff.