Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Decke
Decke f \
1. Felduniform, Kampfanzug. BSD 1960 ff.
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2. bis an (unter) die Decke = überaus; sehr; vorzüglich. Hergenommen aus »vor Freude an die Decke springen = vor Freude hochspringen«. 1950 ff.
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2 a. etw unter der Decke behandeln = geheime Abmachungen treffen. Decke 9. 1950 ff.
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2 b. jn an die Decke bringen = jn erzürnen. Hochbringen 2. 1920 ff.
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3. die Decke fällt mir auf den Kopf = ich halte es in meinem Zimmer nicht mehr aus. Decke = Zimmerdecke. 1920 ff.
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4. jm eine Decke geben = jn prügeln. Dem Opfer wurde früher eine Decke übergeworfen, um es wehrlos zu machen. Seit dem späten 19. Jh.
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5. an die Decke gehen = sehr zornig werden; sich sehr aufregen. Analog zu hochgehen. 1800 ff.
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6. senkrecht an die Decke gehen = sehr aufgeregt sein. Wohl beeinflußt vom technischen Begriff »Senkrechtstarter«. 1965 ff.
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6 a. etw unter der Decke halten = ein heikles Thema nicht berühren. Decke 9. 1950 ff.
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7. auf der Decke liegen = a) schlafen. 1920 ff. – b) gestorben sein. 1920 ff.
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8. an die Decke springen = sich sehr freuen. 19. Jh.
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9. mit jm unter einer Decke stecken (spielen; liegen) = mit jm in geheimem Einverständnis stehen. Hergenommen von dem unter derselben Decke schlafenden Ehepaar. 14. Jh.
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10. sich nach der Decke strecken = den Verhältnissen entsprechend bescheiden leben. Wer eine kurze Bettdecke hat, friert leicht. 1500 ff.
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11. jm die Decke wegziehen = jm den Broterwerb nehmen; jn fristlos entlassen. 1925 ff.
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