Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Dach
Dach n . \
1. Kopf. Gekürzt aus »Schädeldach«. Seit mhd Zeit.
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2. Regenschirm. Gekürzt aus »Regendach«. 1800 ff.
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3. Hut, Kopfbedeckung. Eine andere Form von Regendach. 1900 ff.
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4. unterm Dach, juchhee = in einer Mansardenwohnung. »Juchhe« ist ein Ausruf, hier von einem Winken aus dem Mansardenfenster begleitet. 1900 ff.
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5. etw unter Dach und Fach bringen = etw in seine gehörige Ordnung bringen; eine Sache durchsetzen. Stammt aus der Landwirtschaft: Dach ist das Obdach, und Fach die Abteilung einer Räumlichkeit; das Ganze bezogen auf die Scheune und also zusammenhängend mit dem Einbringen der Ernte. Kann auch auf die Fertigstellung eines Fachwerkbaus zurückgehen. 1800 ff.
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6. kein Dach finden = im feindlichen Feuer ohne Deckung liegen. Dach = schützendes Dach. Sold in beiden Weltkriegen.
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7. jm eine (eins) aufs Dach geben = a) jn auf den Kopf schlagen. Seit mhd Zeit. – b) jn derb zurechtweisen. In volkstümlicher Auffassung ist Rügen eine andere Form von Prügeln, wohl weil beides meist
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gleichzeitig erfolgt. 19. Jh.
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8. nicht alle unter dem Dach haben = nicht recht bei Verstand sein. 1900 ff.
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9. einen im (unter dem) Dach haben = bezecht sein. Der Alkohol steigt zu Kopf. 1700 ff.
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10. es halten können wie der auf dem Dach = etw nach Belieben behandeln können. Mit »der« ist der ⇨ Dachdecker gemeint. 1900 ff.
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11. jm das Dach über dem Kopf hochblasen = jds Unterkunft sprengen. Sold 1939 ff.
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12. jm aufs Dach kommen = a) jm auf den Kopf schlagen. 1700 ff. – b) jn ausschimpfen. 19. Jh.
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13. unter das Dach kommen = einen Ehemann finden. Vorstellung von der Ehe als einem schützenden Obdach. 19. Jh.
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14. unter Dach und Fach kommen = in die gehörige Ordnung kommen. ⇨ Dach 5. 19. Jh.
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15. eins aufs Dach kriegen = a) einen Schlag auf den Kopf bekommen. 1800 ff. – b) getadelt werden. 1800 ff. – c) eine Niederlage erleiden. Fußt auf der volkstümlichen Gleichsetzung von Niederlage und Prügel. Sportl 1920 ff.
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16. etw aufs Dach kriegen = vom Regen naß werden. 19. Jh.
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17. ihm regnet es aufs Dach = ihm wird die Schuld gegeben; ihn macht man verantwortlich für einen Schaden oder ein Versehen. Seit dem späten 19. Jh.
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18. bei ihm regnet es durchs Dach = er ist nicht ganz bei Verstand. Der Betreffende hat einen »⇨ Dachschaden«. 1900 ff.
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19. jm einen aufs Dach schicken = jn durch einen anderen zurechtweisen lassen; jn durch einen anderen für etw zur Rechenschaft ziehen. ⇨ Dach 22. 19. Jh.
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20. nicht richtig unterm Dach sein = nicht ganz bei Sinnen sein. 1920 ff.
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21. es ist unter Dach und Fach = es ist bindend vereinbart; der Vertrag ist unterzeichnet. ⇨ Dach 5. 1900 ff.
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22. jm aufs Dach steigen = jn zurechtweisen; jm ernste Vorhaltungen machen. Wird auf einen alten Rechtsbrauch zurückgeführt: dem Ehemann, der seiner scheltenden Frau unterlegen war, wurde zum Schimpf das Dach abgedeckt. Sinnbildlich war der Mann das Dach des Hauses. 1700 ff.
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23. den Leuten aufs Dach steigen = Dachdecker sein. Etwa seit 1900.
Dach n . \
1. Kopf. Gekürzt aus »Schädeldach«. Seit mhd Zeit.
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2. Regenschirm. Gekürzt aus »Regendach«. 1800 ff.
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3. Hut, Kopfbedeckung. Eine andere Form von Regendach. 1900 ff.
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4. unterm Dach, juchhee = in einer Mansardenwohnung. »Juchhe« ist ein Ausruf, hier von einem Winken aus dem Mansardenfenster begleitet. 1900 ff.
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5. etw unter Dach und Fach bringen = etw in seine gehörige Ordnung bringen; eine Sache durchsetzen. Stammt aus der Landwirtschaft: Dach ist das Obdach, und Fach die Abteilung einer Räumlichkeit; das Ganze bezogen auf die Scheune und also zusammenhängend mit dem Einbringen der Ernte. Kann auch auf die Fertigstellung eines Fachwerkbaus zurückgehen. 1800 ff.
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6. kein Dach finden = im feindlichen Feuer ohne Deckung liegen. Dach = schützendes Dach. Sold in beiden Weltkriegen.
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7. jm eine (eins) aufs Dach geben = a) jn auf den Kopf schlagen. Seit mhd Zeit. – b) jn derb zurechtweisen. In volkstümlicher Auffassung ist Rügen eine andere Form von Prügeln, wohl weil beides meist
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gleichzeitig erfolgt. 19. Jh.
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8. nicht alle unter dem Dach haben = nicht recht bei Verstand sein. 1900 ff.
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9. einen im (unter dem) Dach haben = bezecht sein. Der Alkohol steigt zu Kopf. 1700 ff.
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10. es halten können wie der auf dem Dach = etw nach Belieben behandeln können. Mit »der« ist der ⇨ Dachdecker gemeint. 1900 ff.
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11. jm das Dach über dem Kopf hochblasen = jds Unterkunft sprengen. Sold 1939 ff.
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12. jm aufs Dach kommen = a) jm auf den Kopf schlagen. 1700 ff. – b) jn ausschimpfen. 19. Jh.
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13. unter das Dach kommen = einen Ehemann finden. Vorstellung von der Ehe als einem schützenden Obdach. 19. Jh.
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14. unter Dach und Fach kommen = in die gehörige Ordnung kommen. ⇨ Dach 5. 19. Jh.
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15. eins aufs Dach kriegen = a) einen Schlag auf den Kopf bekommen. 1800 ff. – b) getadelt werden. 1800 ff. – c) eine Niederlage erleiden. Fußt auf der volkstümlichen Gleichsetzung von Niederlage und Prügel. Sportl 1920 ff.
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16. etw aufs Dach kriegen = vom Regen naß werden. 19. Jh.
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17. ihm regnet es aufs Dach = ihm wird die Schuld gegeben; ihn macht man verantwortlich für einen Schaden oder ein Versehen. Seit dem späten 19. Jh.
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18. bei ihm regnet es durchs Dach = er ist nicht ganz bei Verstand. Der Betreffende hat einen »⇨ Dachschaden«. 1900 ff.
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19. jm einen aufs Dach schicken = jn durch einen anderen zurechtweisen lassen; jn durch einen anderen für etw zur Rechenschaft ziehen. ⇨ Dach 22. 19. Jh.
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20. nicht richtig unterm Dach sein = nicht ganz bei Sinnen sein. 1920 ff.
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21. es ist unter Dach und Fach = es ist bindend vereinbart; der Vertrag ist unterzeichnet. ⇨ Dach 5. 1900 ff.
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22. jm aufs Dach steigen = jn zurechtweisen; jm ernste Vorhaltungen machen. Wird auf einen alten Rechtsbrauch zurückgeführt: dem Ehemann, der seiner scheltenden Frau unterlegen war, wurde zum Schimpf das Dach abgedeckt. Sinnbildlich war der Mann das Dach des Hauses. 1700 ff.
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23. den Leuten aufs Dach steigen = Dachdecker sein. Etwa seit 1900.