Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Christbaum
Christbaum m \
1. Angriffsmarkierung; Leuchtzeichen der feindlichen Flieger vor dem Angriff. Wegen der Ähnlichkeit mit dem Lichterbaum. Sold und ziv 1939 ff.
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2. reichdekorierter Uniformträger; Offizier. Anspielung auf Lametta. BSD 1960 ff; halbw 1960 ff. Auch ndl . Wohl älter.
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3. Christbaum aus der Retorte = Kunststoffweih- nachtsbaum. Die Retorte als Sinnbild der künstlichen Herstellung. 1960 ff.
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4. aufgemotzt wie ein Christbaum = mit Straß besetzt. aufmotzen. 1950 ff.
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5. den Christbaum abledern = am Christbaum den Schmuck, vor allem den eßbaren, entfernen. Abledern = das Fell abziehen. 1900 ff.
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6. jn abräumen wie einen Christbaum = jn ausrauben. Österr 1950 ff.
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7. den Christbaum anmachen = die Lichter am Christbaum anzünden. 19. Jh.
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8. ihm geht ein Christbaum auf = er beginnt endlich zu begreifen. Verdeutlichend aus »ihm geht ein Licht auf«. 1930 ff.
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9. der Christbaum brennt = ein nächtlicher Fliegerangriff steht unmittelbar bevor. Christbaum 1. Sold und ziv 1939 ff.
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10. nicht alle auf dem Christbaum haben = nicht recht bei Verstand sein. Hinter »alle« ergänze »Kerzen«. 1914 ff.
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11. haben Sie schon einen Christbaum?: ablenkende Zwischenfrage. 1920 ff.
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