Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Charme
Charme (franz ausgesprochen) m \
1. Charme von der Stange = seelenlose Liebenswürdigkeit; geheuchelte Freundlichkeit. Sie ist sowenig individuell wie Fertigkleidung. 1950 ff.
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2. geschniegelter Charme = weltmännisches Gebaren ohne die geringste Echtheit; geziertes Wesen in werbender Absicht. ⇨ geschniegelt. Halbw 1955 ff.
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3. gutsitzender Charme = echte Anmut. Sie paßt zum Träger wie ein gutsitzendes Kleid. 1950 ff.
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4. hochprozentiger Charme = sehr gewinnender Charme. Vom Alkoholgehalt übertragen. 1950 ff.
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5. ranziger Charme = unaufrichtige Liebenswürdigkeit. Sie ist minderwertig und abstoßend wie verdorbenes Fett. 1955 ff.
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6. synthetischer Charme = geheuchelte Liebenswürdigkeit. Sie wirkt wie künstlich hergestellt. Halbw 1955 ff.
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7. zuckriger Charme = allzu große Liebenswürdigkeit. Sie ist zu »süß«, um wie echt wirken zu können. 1955 ff.
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8. einen deftigen Charme haben = mehr handfest und plump sein als charmant. ⇨ deftig. 1960 ff.
Charme (franz ausgesprochen) m \
1. Charme von der Stange = seelenlose Liebenswürdigkeit; geheuchelte Freundlichkeit. Sie ist sowenig individuell wie Fertigkleidung. 1950 ff.
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2. geschniegelter Charme = weltmännisches Gebaren ohne die geringste Echtheit; geziertes Wesen in werbender Absicht. ⇨ geschniegelt. Halbw 1955 ff.
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3. gutsitzender Charme = echte Anmut. Sie paßt zum Träger wie ein gutsitzendes Kleid. 1950 ff.
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4. hochprozentiger Charme = sehr gewinnender Charme. Vom Alkoholgehalt übertragen. 1950 ff.
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5. ranziger Charme = unaufrichtige Liebenswürdigkeit. Sie ist minderwertig und abstoßend wie verdorbenes Fett. 1955 ff.
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6. synthetischer Charme = geheuchelte Liebenswürdigkeit. Sie wirkt wie künstlich hergestellt. Halbw 1955 ff.
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7. zuckriger Charme = allzu große Liebenswürdigkeit. Sie ist zu »süß«, um wie echt wirken zu können. 1955 ff.
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8. einen deftigen Charme haben = mehr handfest und plump sein als charmant. ⇨ deftig. 1960 ff.