Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Charakter
Charakter m \
1. Charakter von der Stange = Durchschnittscharakter. Er ist einheitlich wie Fertigkleidung, die man von der Kleiderstange nimmt. 1950 ff.
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2. den Charakter in der Garderobe abgeben (abliefern) = die Gesinnung aus Nützlichkeitserwägungen ändern. Der Charakter ist wenig mehr als Überkleidung. 1930 ff.
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3. sich den Charakter abgewöhnen = gewissenlos denken oder handeln. Der Charakter ist nichts, der materielle Vorteil alles. 1950 ff.
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4. jm den Charakter auffrischen = jn derb zurechtweisen; jn heftig prügeln. Durch Hiebe oder Tadel wird der bisherige Charakter aufpoliert wie ein altes Möbelstück. 1870 ff.
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5. jm den Charakter aufpolieren = jn derb rügen; jn prügeln. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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6. jds Charakter auftrennen = sich über jn unfreundlich äußern; jds schlechte Eigenschaften hervorheben. Man trennt ihn auf wie ein Kleidungsstück, das man ändern will. Beeinflußt von »jn ⇨ links drehen«. 1920 ff.
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7. jm den Charakter aus dem Gesicht bügeln = aus jds Gesicht alle individuellen Züge tilgen. Dies läßt sich mit kosmetischen Mitteln erreichen. 1960 ff.
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8. jm den Charakter eindrecksen (einsauen) = jds Gesinnung schlecht beeinflussen. Mit der Zeit bekommt der Betreffende einen »schmutzigen« Charakter. 1930 ff.
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9. jm den Charakter entstauben = jn heftig zurechtweisen. »Rügen« ist in volkstümlicher Auffassung ein Säubern. 1930 ff.
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10. sich den Charakter erkälten (verkühlen) = a) sich zu einem niederträchtigen Menschen entwickeln. »Erkälten« spielt auf Gefühlskälte und Roheit an. 1920 ff. – b) sich erkälten, sich eine Erkältung zuziehen. 1920 ff.
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11. deinen Charakter möchte ich nicht geschenkt haben!: Redewendung auf einen charakterlosen, niederträchtigen Menschen. 1930 ff.
Charakter m \
1. Charakter von der Stange = Durchschnittscharakter. Er ist einheitlich wie Fertigkleidung, die man von der Kleiderstange nimmt. 1950 ff.
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2. den Charakter in der Garderobe abgeben (abliefern) = die Gesinnung aus Nützlichkeitserwägungen ändern. Der Charakter ist wenig mehr als Überkleidung. 1930 ff.
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3. sich den Charakter abgewöhnen = gewissenlos denken oder handeln. Der Charakter ist nichts, der materielle Vorteil alles. 1950 ff.
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4. jm den Charakter auffrischen = jn derb zurechtweisen; jn heftig prügeln. Durch Hiebe oder Tadel wird der bisherige Charakter aufpoliert wie ein altes Möbelstück. 1870 ff.
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5. jm den Charakter aufpolieren = jn derb rügen; jn prügeln. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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6. jds Charakter auftrennen = sich über jn unfreundlich äußern; jds schlechte Eigenschaften hervorheben. Man trennt ihn auf wie ein Kleidungsstück, das man ändern will. Beeinflußt von »jn ⇨ links drehen«. 1920 ff.
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7. jm den Charakter aus dem Gesicht bügeln = aus jds Gesicht alle individuellen Züge tilgen. Dies läßt sich mit kosmetischen Mitteln erreichen. 1960 ff.
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8. jm den Charakter eindrecksen (einsauen) = jds Gesinnung schlecht beeinflussen. Mit der Zeit bekommt der Betreffende einen »schmutzigen« Charakter. 1930 ff.
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9. jm den Charakter entstauben = jn heftig zurechtweisen. »Rügen« ist in volkstümlicher Auffassung ein Säubern. 1930 ff.
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10. sich den Charakter erkälten (verkühlen) = a) sich zu einem niederträchtigen Menschen entwickeln. »Erkälten« spielt auf Gefühlskälte und Roheit an. 1920 ff. – b) sich erkälten, sich eine Erkältung zuziehen. 1920 ff.
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11. deinen Charakter möchte ich nicht geschenkt haben!: Redewendung auf einen charakterlosen, niederträchtigen Menschen. 1930 ff.