Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Bums
Bums m \
1. kurzes dumpfes Geräusch; schallender Stoß; Zusammenprall. Ein Lautwort. 18. Jh.
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2. laut entweichender Darmwind. 19. Jh.
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3. schwerer Schlag; wuchtiger Hieb. Seit dem späten 19. Jh., auch boxerspr.
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4. pl = Prügel. 1800 ff.
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5. billigster Theaterplatz. Verwandt mit »Trampelloge«: um Beifall oder Mißfallen auszudrücken, stampft man mit den Füßen. 19. Jh.
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6. öffentliches Tanzvergnügen; minderwertiges Lokal; kleine Gastwirtschaft. Hergenommen von der Musikkapelle mit »bumsender« Pauke o.ä. Kurz vor der Mitte des 19. Jhs aufgekommen.
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7. Bordell. Bums = Stoß = » Puff«. 1800 ff.
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8. Beischlaf. bumsen 11. 1920 ff.
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9. Kraft, Energie, Durchschlagskraft; Stoßkraft im Fuß. Bumsen = stoßen, schlagen, hämmern. 1900 ff, sportl .
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10. Arreststrafe, -lokal, -zelle. Die Zelle ist eine andere Art von verrufenem »Lokal«. Vgl aber »Bulles =
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Gefängnis« (rhein ; stammt aus franz »la police« ). Sold seit dem späten 19. Jh.
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11. vollautomatischer Bums = Gaststätte minderster Art. Automatisch wird man übervorteilt, automatisch setzt sich ein leichtes Mädchen an den Tisch, automatisch wird man betrunken gemacht, und automatisch wird man hinausgeworfen (wenn man kein Geld mehr hat). Nach 1945 aufgekommen (Berlin).
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12. auf jeden Bums = unter allen Umständen. Bums ist das Geräusch, das bei einem Fall entsteht; von hier aus wird »Bums« mit »Fall« gleichgesetzt. Seit dem späten 19. Jh.
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13. auf keinen Bums = unter gar keinen Umständen; nie. Vgl das Vorhergehende. 1880 ff.
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14. den Bums im Bein haben = ein hervorragender Fußballspieler sein. Bums 9. 1920/30 ff.
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15. einen Bums hinter der Platte haben = dumm sein. Mit »Platte« ist hier wohl die Stirn gemeint, und der »Bums« hat eine Gehirnerschütterung hervorgerufen. 1900 ff.
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