Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Buckel
Buckel m \
1. Rücken. Meint eigentlich den Hocker. 18. Jh.
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2. Buckel am Hals = Kropf. 19. Jh.
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3. das letzte Stück am Buckel = Gesäß. 1920 ff.
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4. etw auf dem Buckel eines anderen austragen = für eine Neuerung einen anderen schädigen. Eigentlich Anspielung auf Prügel. 1960 ff.
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5. jm den Buckel blaufärben (blaumachen, blauschlagen) = jn verprügeln. 19. Jh.
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6. sich den Buckel krumm fahren = Lastwagenfahrer sein. Er sitzt gebückt über dem Lenkrad. 1960 ff.
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7. jm den Buckel fegen = jn prügeln. Fußt auf der volkstümlichen Gleichsetzung von Prügel und Reinigung. 1800 ff.
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8. sich den Buckel freihalten = sich die Bewegungsfreiheit für einen eventuellen Rückzug sichern. 1920 ff.
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9. jm den Buckel gerben = jn prügeln. gerben. 19. Jh.
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10. einen breiten Buckel haben = Widerwärtigkeiten ertragen können. Der breite Rücken hält viele Prügel
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aus. Breitschultrigkeit ist ein Zeichen von Körperkraft. 19. Jh.
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11. jn auf dem Buckel haben = für jn sorgen müssen. Hergenommen vom kleinen Kind, das man huckepack trägt. 1900 ff.
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12. etw auf dem Buckel haben = für etw die Verantwortung tragen. Die Verantwortung ist eine Bürde. 1900 ff.
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13. den Buckel nicht rein haben = schuldig sein. Man ist mit dem Rücken an die Wand gekommen und hat sich dabei eine Unsauberkeit auf dem Rücken zugezogen; man selber sieht sie nicht, wohl aber die anderen. 1850 ff.
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14. den Buckel voll Erfahrungen haben = ein vielerfahrener Mensch sein. Die Erfahrungen trägt man mit sich wie eine Last. 1930 ff.
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15. den Buckel voll Schulden haben = tiefverschuldet sein. 19. Jh.
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16. siebzig auf dem Buckel haben = siebzig Jahre alt sein. Auch Anspielung auf gebückte Körperhaltung. 1800 ff.
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17. es hat hunderttausend auf dem Buckel = das Auto ist hunderttausend Kilometer gefahren. Vom Menschen auf die Maschine übertragen, etwa seit
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1920/30.
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18. sich den Buckel rein (sauber) halten = makellos zu bleiben suchen; Anrüchigkeiten aus dem Wege gehen. Buckel 13. 19. Jh.
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19. den Buckel herhalten (hinhalten) = der Verantwortliche sein; für etw die Verantwortung übernehmen; für Irrtümer o.ä. einstehen. Man hält den Rücken hin, um die verdienten Prügel entgegenzunehmen. 19. Jh.
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20. dir juckt wohl der Buckel? = du willst wohl geprügelt werden? »Jucken« gilt als Vorahnung, als Vorzeichen, hier von Prügeln. Wohl aus der Antike übernommen (lat »totus dorsus prurit = der ganze Rücken juckt nach Schlägen«). 1500 ff.
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21. jm auf den Buckel kommen = jn prügeln. 1800 ff.
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22. kratz mir den Buckel!: Ausdruck der Abweisung. Tarnrede für »Leck mich am Buckel!«. 1950 ff.
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23. vorn einen Buckel kriegen = schwanger werden. 1900 ff.
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24. sich den Buckel krummlachen = heftig lachen. Man biegt, krümmt sich vor Lachen. 19. Jh.
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25. sich einen Buckel lachen = kräftig lachen. Vgl das Vorhergehende. 1600 ff.
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26. leck mich am Buckel!: Ausdruck der Abweisung. Entstellt aus »Leck mich am Arsch!«. 1950 ff.
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27. den Buckel machen = sich verneigen. 19. Jh.
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28. einen Buckel machen = sich fürchten. Übernommen von der Katze. Österr 1950 ff, rotw .
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29. einen krummen Buckel machen = würdelos liebedienern. katzbuckeln. 19. Jh.
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30. etw auf seinen Buckel nehmen = die Verantwortung für etw übernehmen. Buckel 12. 1900 ff.
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31. er kann mir den Buckel runterrutschen (rauflaufen, raufsteigen o. ä.)!: derber Ausdruck der Abweisung. Gemeint ist: »Er kann mir am Arsch lecken!«. 1800 ff.
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32. rutsch mir den Buckel runter, und wenn du unten bist, klingelst du!: Ausdruck der Geringschätzung. Schül 1950 ff.
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33. er kann mir den Buckel runterrutschen und mit der Zunge bremsen!: Ausdruck der Abweisung. Buckel 31. 1930 ff.
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34. jm den Buckel schmieren = jn prügeln. schmieren. 1700 ff.
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35. dem Letzten seinen Buckel sehen = als Letzter ein
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Fest oder das Wirtshaus verlassen. 1900 ff.
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36. jm auf den Buckel steigen = jn prügeln. 1900 ff.
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37. sich den Buckel vollachen = herzhaft lachen. Buckel 24. 19. Jh.
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38. jm den Buckel vollhauen = jn prügeln. 19. Jh.
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39. den Buckel vollkriegen = Schläge (auf den Rücken) erhalten. 1800 ff.
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40. jm den Buckel vollschwindeln = jn dreist belügen. 19. Jh.
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41. sich einen Buckel vorgeschnallt haben = hochschwanger sein. Bekannt als Trick von Bettlerinnen. 1900 ff.
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