Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Buch
Buch n \
1. Buch der Bücher = Scheckbuch. Meint eigentlich die Bibel. Irdischen Zwecken steht das Scheckbuch näher. 1955 ff.
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2. Buch der Könige = Kartenspiel. Bezeichnet eigentlich einen Teil des Alten Testaments. Hier bezogen auf die vier Könige des Kartenspiels. 16. Jh.
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3. Buch der Lieder = langes Vorstrafenregister. Der Gedichtsammlung von Heinrich Heine unterlegt mit Einfluß der Redewendung »davon kann man ein ⇨ Lied singen«. 1960 ff.
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4. Buch mit sieben Siegeln = schwerverständliche, unergründliche Sache. Fußt auf der Offenbarung Johannes 5,1-5. Frühester Beleg bei Goethe, 1808.
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5. gestempeltes Buch = fremdsprachliches Buch mit der Übersetzung zwischen den Zeilen. Wie ein Bibliotheksbuch trägt es die Schriftzeichen seines Eigentümers. 1900 ff, schül , österr .
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6. kluges Buch = a) Notizbuch. Es ist klüger als sein vergeßlicher Besitzer. 1960 ff. – b) Sachbuch. Es belehrt, aber unterhält nicht. 1960 ff.
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7. schlaues Buch = wissenschaftliches Buch; Nachschlagewerk. 1960 ff.
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8. schwarzes Buch = a) Schuldnerverzeichnis. Entweder ist es schwarz eingebunden, oder »schwarz« deutet den Makel an. 1400 ff. – b) Strafregister. 1900 ff. – c) Klassenbuch. 1900 ff, schül . – d) Lehrernotizbuch mit der Leistungsbeurteilung. 1900 ff, schül .
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9. das Buch der Könige aufschlagen (beten, studieren) (im Buch der Könige lesen) = kartenspielen. ⇨ Buch 2. 16. Jh.
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10. mit dem Buch (Büchel) gehen = kontrollierte Prostituierte sein. Gemeint ist das Meldebuch für Eintragungen des Polizeiarztes. Österr 1900 ff.
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11. ein gutes Buch haben = viel gelten; beliebt sein. Ein gutes Buch hat, wer nicht im Buch steht (= nicht schuldig ist; keine Schulden hat). 1900 ff.
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12. einen Mund haben wie ein Buch = beredt sein. 19. Jh.
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13. das Buch (Büchel) nehmen = Prostituierte sein (werden). ⇨ Buch 10. Österr 1900 ff.
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14. wie ein Buch reden (sprechen o.ä.) = fließend, pausenlos, gelehrt sprechen. Der Betreffende redet, als ob er aus einem Buch vorläse oder als ob er selber ein gelehrtes Buch sei. 1700 ff.
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15. gut im Buch sein (stehen) = sich großer Beliebtheit erfreuen; viel gelten. Mit dem Buch ist hier das Geschäftsbuch des Kaufmanns gemeint. 1900 ff.
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16. wie er (es) im Buch steht (wie er im Büchel steht) = mustergültig; ideal. Leitet sich her von dem Buch der Chronika, einem Teil des Alten Testaments; das Buch enthält religiöse Vorschriften, Glaubensgrundsätze und sonstige Satzungen. Außerdem gilt für den einfachen Menschen das Gedruckte oft als eine unbedingte Autorität. 1840 ff.
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17. bei jm im schwarzen Buch stehen = jds Schuldner sein. ⇨ Buch 8 a. 1400 ff.
Buch n \
1. Buch der Bücher = Scheckbuch. Meint eigentlich die Bibel. Irdischen Zwecken steht das Scheckbuch näher. 1955 ff.
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2. Buch der Könige = Kartenspiel. Bezeichnet eigentlich einen Teil des Alten Testaments. Hier bezogen auf die vier Könige des Kartenspiels. 16. Jh.
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3. Buch der Lieder = langes Vorstrafenregister. Der Gedichtsammlung von Heinrich Heine unterlegt mit Einfluß der Redewendung »davon kann man ein ⇨ Lied singen«. 1960 ff.
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4. Buch mit sieben Siegeln = schwerverständliche, unergründliche Sache. Fußt auf der Offenbarung Johannes 5,1-5. Frühester Beleg bei Goethe, 1808.
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5. gestempeltes Buch = fremdsprachliches Buch mit der Übersetzung zwischen den Zeilen. Wie ein Bibliotheksbuch trägt es die Schriftzeichen seines Eigentümers. 1900 ff, schül , österr .
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6. kluges Buch = a) Notizbuch. Es ist klüger als sein vergeßlicher Besitzer. 1960 ff. – b) Sachbuch. Es belehrt, aber unterhält nicht. 1960 ff.
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7. schlaues Buch = wissenschaftliches Buch; Nachschlagewerk. 1960 ff.
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8. schwarzes Buch = a) Schuldnerverzeichnis. Entweder ist es schwarz eingebunden, oder »schwarz« deutet den Makel an. 1400 ff. – b) Strafregister. 1900 ff. – c) Klassenbuch. 1900 ff, schül . – d) Lehrernotizbuch mit der Leistungsbeurteilung. 1900 ff, schül .
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9. das Buch der Könige aufschlagen (beten, studieren) (im Buch der Könige lesen) = kartenspielen. ⇨ Buch 2. 16. Jh.
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10. mit dem Buch (Büchel) gehen = kontrollierte Prostituierte sein. Gemeint ist das Meldebuch für Eintragungen des Polizeiarztes. Österr 1900 ff.
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11. ein gutes Buch haben = viel gelten; beliebt sein. Ein gutes Buch hat, wer nicht im Buch steht (= nicht schuldig ist; keine Schulden hat). 1900 ff.
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12. einen Mund haben wie ein Buch = beredt sein. 19. Jh.
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13. das Buch (Büchel) nehmen = Prostituierte sein (werden). ⇨ Buch 10. Österr 1900 ff.
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14. wie ein Buch reden (sprechen o.ä.) = fließend, pausenlos, gelehrt sprechen. Der Betreffende redet, als ob er aus einem Buch vorläse oder als ob er selber ein gelehrtes Buch sei. 1700 ff.
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15. gut im Buch sein (stehen) = sich großer Beliebtheit erfreuen; viel gelten. Mit dem Buch ist hier das Geschäftsbuch des Kaufmanns gemeint. 1900 ff.
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16. wie er (es) im Buch steht (wie er im Büchel steht) = mustergültig; ideal. Leitet sich her von dem Buch der Chronika, einem Teil des Alten Testaments; das Buch enthält religiöse Vorschriften, Glaubensgrundsätze und sonstige Satzungen. Außerdem gilt für den einfachen Menschen das Gedruckte oft als eine unbedingte Autorität. 1840 ff.
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17. bei jm im schwarzen Buch stehen = jds Schuldner sein. ⇨ Buch 8 a. 1400 ff.