Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Brücke
Brücke f \
1. Beleuchter beim Film; Theaterassistenten oberhalb der Bühne. Sie befinden sich auf einer brückenähnlichen Konstruktion. 1950 ff, theaterspr.
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2. die Brücken abbrechen = alle Beziehungen abbrechen. 19. Jh.
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3. jm goldene Brücken bauen = jm die Erringung eines Vorteils (die Versöhnung) leicht machen. Verkürzt aus der alten Kriegsregel »dem Feind goldene Brücken bauen«, etwa im Sinne von »ihm den Rückzug erleichtern«. 1500 ff. Vgl franz »faire un pont d'or à qn«.
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4. über eine Brücke gefahren sein = verwässert, gefälscht sein (auf Wein und Bier bezogen). Euphemismus für »mit Flußwasser getauft sein«. 19. Jh.
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5. auf diese Brücke gehe ich nicht (wenn das Wort eine Brücke ist, gehe ich nicht drüber) = dieser Behauptung traue ich nicht. Fußt auf einer Fabel, die 1548 Burkard Waldis und 1746 Christian Fürchtegott Gellert erzählen: Der Sohn will in der Fremde einen Hund von der Große eines Pferdes gesehen haben; der Vater warnt, man komme gleich an eine Brücke, auf der jeder Lügner ein Bein bräche. Bevor beide die Brücke erreichen, gibt der Sohn zu, der Hund sei
————
nicht großer als alle anderen Hunde gewesen. 1750 ff.
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6. sich mit der Brücke zudecken = unter einer Brücke nächtigen. Wien 1920 ff.
Brücke f \
1. Beleuchter beim Film; Theaterassistenten oberhalb der Bühne. Sie befinden sich auf einer brückenähnlichen Konstruktion. 1950 ff, theaterspr.
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2. die Brücken abbrechen = alle Beziehungen abbrechen. 19. Jh.
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3. jm goldene Brücken bauen = jm die Erringung eines Vorteils (die Versöhnung) leicht machen. Verkürzt aus der alten Kriegsregel »dem Feind goldene Brücken bauen«, etwa im Sinne von »ihm den Rückzug erleichtern«. 1500 ff. Vgl franz »faire un pont d'or à qn«.
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4. über eine Brücke gefahren sein = verwässert, gefälscht sein (auf Wein und Bier bezogen). Euphemismus für »mit Flußwasser getauft sein«. 19. Jh.
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5. auf diese Brücke gehe ich nicht (wenn das Wort eine Brücke ist, gehe ich nicht drüber) = dieser Behauptung traue ich nicht. Fußt auf einer Fabel, die 1548 Burkard Waldis und 1746 Christian Fürchtegott Gellert erzählen: Der Sohn will in der Fremde einen Hund von der Große eines Pferdes gesehen haben; der Vater warnt, man komme gleich an eine Brücke, auf der jeder Lügner ein Bein bräche. Bevor beide die Brücke erreichen, gibt der Sohn zu, der Hund sei
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nicht großer als alle anderen Hunde gewesen. 1750 ff.
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6. sich mit der Brücke zudecken = unter einer Brücke nächtigen. Wien 1920 ff.