Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Brot
Brot n \
1. Geld, Einkommen. Vgl Brotgeber = Arbeitgeber. 1500 ff.
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2. Brot der Armen = Geschlechtsverkehr. Fußt auf dem Roman »Liebe, Brot der Armen« von Thyde Monnier, geschrieben 1938, übersetzt 1939 von Ernst Sander. Weitverbreitet durch die Taschenbuchausgabe um 1950.
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3. Brot mit Bemme = Brotschnitte ohne Aufstrich und Belag. ⇨ Bemme 1. Sächs 1900 ff.
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4. Brot mit Fleischgeschmack = Frikadelle, Hackbraten o. ä. Anspielung auf zuviel Weißbrotbeimengung. BSD 1965 ff.
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5. Brot für soviel Schmalz!: Ausruf beim Anhören eines sehr rührseligen Textes. Gemeint ist, man solle viel Brot herbeibringen, damit man das viele »⇨ Schmalz« darauf streichen könne. Wien 1950 ff.
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6. Brot für die Welt = Reis. Seit 1959 Leitwort einer Hilfsaktion des Rats der Evangelischen Kirche Deutschlands und evangelischer Freikirchen zur Linderung von Not und Elend in der Welt. Reis bildet das Hauptnahrungsmittel vieler überbevölkerter, aber technisch unterentwickelter Länder. BSD 1965 ff.
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7. flüssiges Brot = Bier. Im frühen 19. Jh. aufgekommen.
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8. hartes Brot = schwere Anstrengung; mühsam erarbeiteter Lohn. 1900 ff.
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9. illustriertes Brot = Brotschnitten mit mehrschichtigem Belag verschiedener Art. Illustriert = mit Bildern versehen = bunt. 1900 ff.
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10. kleines Brot = geringes Einkommen. 1800 ff.
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11. saures Brot = schwere, wenig einträgliche Arbeit. Sauer = beschwerlich. 1920.ff.
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12. schönes Brot = hübsches Mädchengesäß. Wohl hergenommen vom senkrecht eingeschnittenen Brötchen (»⇨ Arschbrötchen«). 1940 ff.
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13. Brot, belegt mit Daumen und Zeigefinger = trockene Brotschnitte ohne Belag. Sold 1939 ff.
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14. dünn wie ein Brot, aber ganz nah!: unsinnige Redewendung. BSD 1965 ff.
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15. da wird das Brot in der Toilette eingeweicht = da lebt man sehr ärmlich. Man nutzt sogar das im Abortbecken stehende Wasser aus. BSD 1965 ff. Ostfriesenwitz?
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16. selber trocken Brot essen, aber anderen Leuten ein
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Stück Fleisch in den Bauch schieben!: Redewendung auf einen Schlanken. Mit dem Stück Fleisch ist der Penis gemeint. BSD 1965 ff.
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17. etw täglich auf dem Brot essen (fressen) müssen = an Unerquickliches täglich erinnert werden. 1500 ff.
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18. mehr können als Brot essen = Verstand haben; klug sein. Seit dem späten 17. Jh.
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19. jm etw aufs Brot zu essen geben = jm etw zum Vorwurf machen. 19. Jh.
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20. das frißt kein Brot = das kann man ruhig liegen lassen. Der Gegenstand ist kein Lebewesen, das sich zu ernähren sucht. 1900 ff.
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21. das Brot ist auf die Butterseite gefallen = man hat Mißerfolg geerntet. 1920 ff.
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22. etw immer wieder aufs Brot kriegen = immer wieder denselben Vorwürfen ausgesetzt sein. 18. Jh.
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23. jm das Brot aus dem Mund nehmen = jn erwerbslos machen; jm den Verdienst nehmen. 1500 ff.
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24. jm etw immer wieder frisch (o.ä.) aufs Brot schmieren = jm etw immer wieder vorhalten. 18. Jh.
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25. etw alle Tage (o. ä.) aufs Brot geschmiert kriegen = täglich dieselben Vorhaltungen anhören müssen. 18. Jh.
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26. dumm wie Brot sein (aber nicht so nahrhaft) = besonders dumm sein. Berliner Modewort seit 1957.
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27. jm etw alle Tage (o. ä.) aufs Brot streichen = jm etw stets von neuem vorhalten. 18. Jh.
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28. auf Brot studieren = Bäckerlehrling sein. 1900 ff.
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29. sich sein Brot mit dem Arsch verdienen = a) sich gegen Entgelt homosexuell betätigen. 1920 ff.- b) Beamter sein. Anspielung auf die sitzende Lebensweise. Sold und ziv 1930 ff.
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30. es geht weg wie geschnittenes Brot = es ist sehr leicht zu verkaufen. 1900 ff.
1. Geld, Einkommen. Vgl Brotgeber = Arbeitgeber. 1500 ff.
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2. Brot der Armen = Geschlechtsverkehr. Fußt auf dem Roman »Liebe, Brot der Armen« von Thyde Monnier, geschrieben 1938, übersetzt 1939 von Ernst Sander. Weitverbreitet durch die Taschenbuchausgabe um 1950.
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3. Brot mit Bemme = Brotschnitte ohne Aufstrich und Belag. ⇨ Bemme 1. Sächs 1900 ff.
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4. Brot mit Fleischgeschmack = Frikadelle, Hackbraten o. ä. Anspielung auf zuviel Weißbrotbeimengung. BSD 1965 ff.
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5. Brot für soviel Schmalz!: Ausruf beim Anhören eines sehr rührseligen Textes. Gemeint ist, man solle viel Brot herbeibringen, damit man das viele »⇨ Schmalz« darauf streichen könne. Wien 1950 ff.
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6. Brot für die Welt = Reis. Seit 1959 Leitwort einer Hilfsaktion des Rats der Evangelischen Kirche Deutschlands und evangelischer Freikirchen zur Linderung von Not und Elend in der Welt. Reis bildet das Hauptnahrungsmittel vieler überbevölkerter, aber technisch unterentwickelter Länder. BSD 1965 ff.
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7. flüssiges Brot = Bier. Im frühen 19. Jh. aufgekommen.
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8. hartes Brot = schwere Anstrengung; mühsam erarbeiteter Lohn. 1900 ff.
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9. illustriertes Brot = Brotschnitten mit mehrschichtigem Belag verschiedener Art. Illustriert = mit Bildern versehen = bunt. 1900 ff.
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10. kleines Brot = geringes Einkommen. 1800 ff.
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11. saures Brot = schwere, wenig einträgliche Arbeit. Sauer = beschwerlich. 1920.ff.
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12. schönes Brot = hübsches Mädchengesäß. Wohl hergenommen vom senkrecht eingeschnittenen Brötchen (»⇨ Arschbrötchen«). 1940 ff.
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13. Brot, belegt mit Daumen und Zeigefinger = trockene Brotschnitte ohne Belag. Sold 1939 ff.
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14. dünn wie ein Brot, aber ganz nah!: unsinnige Redewendung. BSD 1965 ff.
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15. da wird das Brot in der Toilette eingeweicht = da lebt man sehr ärmlich. Man nutzt sogar das im Abortbecken stehende Wasser aus. BSD 1965 ff. Ostfriesenwitz?
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16. selber trocken Brot essen, aber anderen Leuten ein
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Stück Fleisch in den Bauch schieben!: Redewendung auf einen Schlanken. Mit dem Stück Fleisch ist der Penis gemeint. BSD 1965 ff.
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17. etw täglich auf dem Brot essen (fressen) müssen = an Unerquickliches täglich erinnert werden. 1500 ff.
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18. mehr können als Brot essen = Verstand haben; klug sein. Seit dem späten 17. Jh.
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19. jm etw aufs Brot zu essen geben = jm etw zum Vorwurf machen. 19. Jh.
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20. das frißt kein Brot = das kann man ruhig liegen lassen. Der Gegenstand ist kein Lebewesen, das sich zu ernähren sucht. 1900 ff.
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21. das Brot ist auf die Butterseite gefallen = man hat Mißerfolg geerntet. 1920 ff.
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22. etw immer wieder aufs Brot kriegen = immer wieder denselben Vorwürfen ausgesetzt sein. 18. Jh.
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23. jm das Brot aus dem Mund nehmen = jn erwerbslos machen; jm den Verdienst nehmen. 1500 ff.
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24. jm etw immer wieder frisch (o.ä.) aufs Brot schmieren = jm etw immer wieder vorhalten. 18. Jh.
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25. etw alle Tage (o. ä.) aufs Brot geschmiert kriegen = täglich dieselben Vorhaltungen anhören müssen. 18. Jh.
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26. dumm wie Brot sein (aber nicht so nahrhaft) = besonders dumm sein. Berliner Modewort seit 1957.
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27. jm etw alle Tage (o. ä.) aufs Brot streichen = jm etw stets von neuem vorhalten. 18. Jh.
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28. auf Brot studieren = Bäckerlehrling sein. 1900 ff.
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29. sich sein Brot mit dem Arsch verdienen = a) sich gegen Entgelt homosexuell betätigen. 1920 ff.- b) Beamter sein. Anspielung auf die sitzende Lebensweise. Sold und ziv 1930 ff.
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30. es geht weg wie geschnittenes Brot = es ist sehr leicht zu verkaufen. 1900 ff.