Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Briefkasten
Briefkasten m \
1. weiter Busenausschnitt des Kleids. Seit dem späten 19. Jh.
\
2. Buckel. Rhein 19. Jh.
\
3. breiter Mund. 1900 ff.
\
4. Stelle, an der Spione (Agenten) ihre Botschaften verstecken. 1950 ff.
\
5. After des Spions oder Saboteurs. Er dient als Versteck für wichtige Nachrichten. 1939 ff.
\
6. Mensch, der andere aushorcht und das Gehörte entstellt weitererzählt. 1920 ff.
\
7. Mensch, der Geheimnachrichten empfängt oder weitergibt. 1950 ff.
\
8. Prostituierte. Briefkastenschlitz = Vagina. Sold 1940 ff.
\
9. lebender Briefkasten = Verbindungsmann zwecks Nachrichtenübermittlung zwischen Geheimdienst und Agent. 1950 ff.
\
10. toter Briefkasten = Versteck von Geheimdienstagenten zur Hinterlegung von Nachrichten auf Friedhöfen o. ä. 1950 ff.
————
11. wildgewordener Briefkasten = Kleinauto. Dieser briefkastenförmige Gegenstand ist motorisiert. Jug 1930 ff.
\
12. fall nicht in den Briefkasten!; Abschiedsgruß. 1900 ff.
\
13. einen Kopf haben wie ein Briefkasten = a) einen großen, kantigen Kopf haben. 1950 ff. – b) benommen sein (infolge heftiger Erkältung oder nach einer durchzechten Nacht). 1950 ff.
\
14. einen Mund haben wie ein Briefkasten = einen breiten Mund haben. 1900 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Briefkasten