Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Bremser
Bremser m \
1. Klassenschlechtester. Er bremst den Eifer der begabteren Schüler. 1920 ff.
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2. Nachhilfelehrer für Studenten; Erteiler von Nachhilfeunterricht an Schüler. Parallel zu Pauker; denn »pauken« wie »bremsen« meint »ohrfeigen, prügeln« und will besagen, daß das Wissen mit Androhung oder Verabreichung von Prügeln beigebracht wird. 1900 ff.
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3. Hilfslehrer. Hergenommen vom Bremser, der in Güterzügen vom Bremserhäuschen aus die Bremse des einzelnen Wagens betätigt und auf die Bremse der Lokomotive keinen Einfluß ausübt; er ist weitgehend unselbständig. 19. Jh.
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4. Studienreferendar. Versteht sich nach dem Vorhergehenden. 1950 ff.
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5. Hochschulassistent. Bremser 3. 1950 ff.
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6. Gefreiter. Auch seine Tätigkeit ist untergeordneter Art. Sold in beiden Weltkriegen und BSD .
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7. ranghoher Offizier, der Befehle des Oberkommandos der Wehrmacht (auch Hitlers) nicht ausführt, weil er sie aus eigener Beurteilung an der Front nicht verantworten kann. Sold 1939 ff.
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8. Taschendiebsgehilfe, der einem aus dem angeblich falschen Wagen abgedrängten Fahrgast entgegentritt und im künstlich verursachten Gedränge Brieftasche, Uhr o. ä. entwendet. Verbrecherspr. 1970 ff.
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9. Beischlaf. bremsen 9. 1920 ff.
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