Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Bremse
Bremse f \
1. Ohrfeige. Die Bremse ist ein stechendes Insekt (Tabanide). Der stechende Schmerz als Folge des Bremsenstiches und der Schmerz der Ohrfeige ähneln einander sehr. 1800 ff.
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2. große Hitze. Bei großer Wärme macht sich die Bremsen-Fliege besonders unangenehm bemerkbar. 1800 ff.
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3. hohe Spielkarte, die nicht überspielt werden kann. Sie »sticht« selber wie die Bremse. Seit dem späten 19. Jh.
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4. auf-, zudringliche weibliche Person. Sie ist lästig wie eine Stechfliege. 1800 ff. (Goethe über Bettina v. Arnim).
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5. zieh die Bremse an! = übertreibe nicht! 1920 ff.
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6. eine Bremse fahren = auf dem Überholstreifen der Autobahn in entgegengesetzter Richtung fahren. Polizeispr. 1965 ff.
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7. auf die Bremse gehen = scharf bremsen. Kraftfahrerspr. 1920 ff.
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8. an etw mit der Bremse gehen = etw nachdrücklich, gewaltsam betreiben. »Bremse« ist hier die Nasen-
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klammer, die der Tierarzt oder auch der Schmied dem Pferd aufs Maul setzt. 1930 ff.
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9. auf (in) die Bremse laatschen = scharf bremsen. laatschen. Kraftfahrerspr. 1950 ff.
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10. ohne Bremse reden = unaufhaltsam reden. 1920 ff.
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11. jm eine Bremse setzen = jn in Erregung versetzen. Meint entweder die Stechfliege oder die Nasenklemme ( Bremse 8). 1900 ff.
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12. jm eine Bremse stechen (stecken) = jn ohrfeigen. Bremse 1. 1850 ff.
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13. in (auf) die Bremse steigen = scharf bremsen. Kraftfahrerspr. 1920 ff.
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14. auf die Bremse treten = a) Einhalt gebieten; mit der Leistungskraft sorgsam umgehen. 1960 ff. – b) im Galoppfeld das Pferd zurückfallen lassen. Turfsprache. 1960 ff.
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15. die Bremse ziehen = Einhalt gebieten. 1920 ff.
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