Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Brei
Brei m \
1. heißer Brei = heikle Sache, bei der man sich schaden kann. Hergenommen von der Katze, die laut Sprichwort um den heißen Brei zu gehen pflegt. 1920 ff.
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2. den Brei anrühren = eine üble Sache beginnen. 19. Jh.
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3. Brei im Maul haben = undeutlich sprechen. 1500 ff.
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4. um den heißen Brei rumgehen = einer unangenehmen Sache aus dem Wege gehen; ein heikles Thema meiden; Umschweife machen. Katze. 1700 ff.
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5. um den (heißen) Brei rumreden = das Eigentliche nicht erörtern. 19. Jh.
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6. um den Brei rumschleichen = offen sich nicht äußern. 19. Jh.
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7. etw satthaben wie kalten Brei = einer Sache sehr überdrüssig sein. Kalter Brei ist wenig beliebt. Westd 19. Jh.
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8. jn zu Brei schlagen (hauen) = jn heftig prügeln. 19. Jh.
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9. jm Brei um den Mund schmieren (streichen) = jm eine Sache verlockend darstellen; um jn schmeicheln. Wohl hergenommen vom Füttern der Kleinkinder mit Brei. 1500 ff.
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10. jn zu Brei verarbeiten = jn moralisch erledigen; jn scharf kritisieren. Knochen und Fleisch bilden hinterher eine einzige, ununterscheidbare Masse. 1850 ff.
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11. jm den Brei verderben = jm etw verderben, verleiden. 1900 ff.
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12. jm den Brei versalzen = jm die Freude verderben. Man hat süßen Brei erwartet und erhält nun versalzenen. 19. Jh.
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13. jn zu Brei zerdrücken = jn herzhaft an sich pressen. 1920 ff.
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14. jn zu Brei zusammenhauen = jn wüst prügeln. Brei 8. 1900 ff.
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