Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Blume
Blume f \
1. Bukett des Weines; Feingeruch. Fußt auf lat »flos = Blume«; auch in der Antike stand »Blume« für »das Beste«. 19. Jh.
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2. Bierschaum. 19. Jh.
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3. erster Schluck aus dem Glas Bier. 19. Jh.
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4. Vulva; Jungfernhäutchen. Bezeichnung für das Beste. 1500 ff.
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5. pl = Rauschgift (Lysergsäurediäthylamid). Tarnwort. Halbw 1960 ff.
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6. keine Blumen, keine Blätter = nur sehr schlechte Karten in der Hand. Umgemodelt aus der Textzeile des Gedichts »Mit einem gemalten Band« (1771) von Goethe: »Kleine Blumen, kleine Blätter...«. Kartenspielerspr. 1900 ff.
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7. in schwerer Blume = betrunken. Der Betreffende hat zuviele »Blumen« ( Blume 3) abgetrunken. 1900 ff.
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8. du stinkende Blume des Orients!: Schimpfwort. Schül 1950 ff.
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9. danke für die Blumen (vielen Dank für die Blumen)! = danke für das Kompliment, für die anzüg-
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liche Bemerkung! Ausdruck der Ablehnung. Blume = Redefloskel 1920/30 ff.
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10. Blumen gießen (begießen) = harnen. Umschreibung und Ausrede. BSD 1965 ff.
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11. die Blume hat reichlich Wasser = der Wein ist gefälscht. Blume 1. 1920 ff.
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12. jm Blumen mitbringen = jm Ausbruchswerkzeuge in die Zelle schmuggeln. Mit den Blumen ist das »Veilchen« gemeint, das in der Aussprache nicht von »Feilchen« zu unterscheiden ist. 1950 ff, rotw .
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13. etw hinten um die Blume rum sagen = etw nicht unumwunden sagen. Blume 16. 1900 ff.
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14. meine Name ist Blume, ich verdufte: Redewendung des Davongehenden. Umschreibung von » verduften«. Schül 1955 ff.
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15. jn in die Blumen setzen = jn nur von seinen Vorzügen her bewerten. 1930 ff.
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16. durch die Blume sprechen = verhüllt, nicht offen, in Umschreibungen reden. Fußt auf dem Begriff »Redeblume« (= Floskel; Zierat der Rede). 18. Jh.
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17. Blumen verteilen = Anerkennung ausdrücken. Blumen als Höflichkeits- und Dankesgabe. 1930 ff.
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