Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
blitzen
blitzen v \
1. es blitzt = durch einen Schlitz im Frauenrock wird ein Stück des Unterkleids sichtbar; der Unterrock ist länger als der Rock. Blitzen = plötzlich sichtbar werden. 1840 ff.
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2. intr = eilen; schnell fahren. Man entwickelt Blitzgeschwindigkeit. 1400 ff.
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2 a. intr = unbekleidet plötzlich auf der Straße auftauchen und wieder verschwinden. 1974 ff.
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3. jn blitzen = jn übertölpeln, irreführen. »Blitzen« fußt hier auf der Bedeutung »blenden«. Spätestens seit 1900, vorwiegend oberd .
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4. (den Lehrer) blitzen = in der Schule täuschen. 1920 ff.
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5. jn blitzen = jn erpressen. Dem Opfer raubt man die klare Überlegung, oder man läßt ihm keine Zeit zu klarer Überlegung, Rotw 1922 ff.
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6. jn blitzen = jn abweisen. abblitzen 2. 1900 ff.
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7. einen blitzen = ein Gläschen Alkohol trinken. Wohl wegen der Blitzesschnelle des Austrinkens. 19. Jh.
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8. tr intr = die Zeche prellen; sich der Zahlungsverpflichtung entziehen. Der Betreffende geht blitzartig weg. 19. Jh., österr .
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9. koitieren. Entweder wegen der Schnelligkeit des Vorgangs oder wegen des Vergleichs der Ejakulation mit dem Blitzschlag. 1900 ff, österr .
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10. sonst blitzt es! = sonst gibt es Ärger! Entweder ist gemeint, daß man dreinschlagen will, oder »blitzen« besagt hier soviel wie »funkelnd anblicken«. 1900 ff, bayr .
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11. bei ihm hat es geblitzt = er hat endlich begriffen. Ihm ist ein sehr helles Licht aufgegangen. Österr 1920 ff.
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12. es hat geblitzt = Liebe hat sich eingestellt. Der Funke ist übergesprungen. Vgl funken.BSD 1960 ff.
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13. sich blitzen lassen = sich übertölpeln lassen. Blitz 3. 1900 ff.
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