Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
billig
billig adj adv \
1. unvollkommen; geistig wertlos; ungeschickt ausgedacht. 1930 ff.
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2. billig mit Millich = unschwer beschaffbar oder ausführbar. Es verursacht keinerlei Kosten. Etwa seit 1900. Dazu der Spruch: »Billich mit Millich still' ich mein Kind!«. Die Redewendung ist auch Kartenspielern geläufig, wenn sie ein leicht zu gewinnendes Spiel in der Hand haben.
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3. billig aussehen = einen gemeinen, vulgären Eindruck machen. 1920 ff.
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4. billig einkaufen (kaufen) = listig beschaffen; entwenden; Ladendiebstahl begehen. Tarn- und Scherzausdruck. Seit dem frühen 20. Jh.
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5. billig schauen = dumm dreinblicken. Dazu das Sprichwort: »Schau' nicht so billig, sonst kaufe ich dich!«. Bayr 1900 ff.
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6. etw billig schießen = etw geschickt entwenden, an sich bringen. schießen. Leitet sich wohl her von der Schießbude, in der man gegen geringe Gebühr einen Gegenstand durch einen Treffer erwerben kann. Sold in beiden Weltkriegen.
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7. das ist zu billig!: Ausdruck mißfälligen Staunens. Ein Witz ist billig, wenn seine Pointe einfallsarm ist; eine Bemerkung ist billig, wenn man sie nach ungenügendem Nachdenken äußert. Schül 1950 ff.
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