Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Bild
Bild n \
1. Gesäß. Entstellt aus gleichbed »bille«, »bell«. Rotw 1755 ff.
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2. ein Bild für (die) Götter = ein herrlicher Anblick (oft iron gemeint). »Bild« meint hier das Musterbildnis, das Beste und Schönste. Wohl nachgebildet der Redewendung vom Schauspiel für Götter. 1920 ff.
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3. durchs Bild laatschen = a) beim Film einige oder nur einen einzigen Auftritt haben. laatschen. 1957 ff. – b) unbeabsichtigt mitfotografiert werden; bei einer Filmaufnahme störend dazwischentreten. 1950 ff.
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4. mach dir ein Bild! = stell' dir das mal vor! man sollte es nicht für möglich halten! Spätestens seit 1900.
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5. jn aus dem Bild nehmen = jn nicht länger im Fernsehen auftreten lassen. 1959 ff.
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6. Bilder rausstecken = vorteilhaft zu reden suchen. Leitet sich her entweder von den Bilderbogen der Moritatensänger oder von den Auslagen der Bilderhändler an den Straßen. Seit dem späten 19. Jh.
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7. damit kannst du keine Bilder rausstecken = damit machst du keinen (vorteilhaften) Eindruck; damit
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kannst du dich nicht brüsten. 1870 ff, Berlin.
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8. ein Bild schießen = eine Fotoaufnahme machen. Weiterentwickelt aus »Schnappschuß« und aus der Vorstellung, daß man mit der Kamera Jagd auf lohnende Objekte macht. 1930 ff.
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9. Bilder an die Wand schmeißen = Lichtbilder vorführen. Das Gerät heißt »Bildwerfer«. 1920 ff.
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