Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
bestellen
bestellen v \
1. sich etwas bestellt haben = schwanger sein. Man bestellt sich das Kind beim Klapperstorch, auch beim Christkindchen o. ä. 19. Jh.
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2. etw zu bestellen haben = a) geistig rege sein. Bestellen = in Auftrag geben; anordnen. 1900 ff. – b) ein schwieriger Mensch sein; unbeachtet bleiben. Bezieht sich wohl auf einen, der mal dies, mal das anordnet und dem zu guter Letzt niemand es rechtmachen kann.1900 ff.
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3. nichts zu bestellen haben = a) nichts anzuordnen haben; einflußlos sein. 1900 ff. – b) nichts ausrichten; nichts erreichen; Mißerfolg erleiden. 1900 ff. – c) geistesbeschränkt sein. 1900 ff.
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4. nicht viel bestellen können = nicht viel leisten können. 1900 ff.
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5. wie bestellt = sehr gelegen kommend; im richtigen Augenblick. Als habe man es so und gerade für diesen Zeitpunkt bestellt. 1900 ff.
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6. aussehen wie bestellt und nicht abgeholt = ratlos, enttäuscht, traurig dreinblicken. Hergenommen von einem Stelldichein, bei dem einer die Verabredung nicht eingehalten hat. 1900 ff.
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