Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Berg
Berg m \
1. Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel = Mann mit Trinkernase. Stammt aus »Der Spaziergang« von Friedrich Schiller. Seit dem späten 19. Jh.
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2. jn über den Berg bringen = jm zur Genesung verhelfen. Die Schwierigkeit erscheint als ein Berg, der mühsam erstiegen werden muß. 1920 ff.
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3. jn über den Berg haben = jm über eine Krankheitskrise hinweggeholfen haben. 1920 ff.
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4. mit etw hinterm Berg halten = mit etw zurückhalten; etw verborgen halten, verheimlichen. Herzuleiten vom Geschütz, das man samt Mannschaft hinter einem Berg in Deckung hält. 1500 ff.
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5. jm über den Berg helfen = jm über die größten Schwierigkeiten hinweghelfen. 1500 ff.
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6. über den Berg kommen = die Schwierigkeit überwinden; genesen. 1500 ff.
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7. mit etw um den Berg rumkommen = langwierig reden, ehe man auf den eigentlichen Gesprächsgegenstand zu sprechen kommt. 1850 ff.
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8. über den Berg sein = a) das Schwerste (Schlimmste) überstanden haben. 1500 ff. b) eine Frau zum Ge-
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schlechtsverkehr verführt haben. 1930 ff. »Berg« kann hier auch den Schamhügel (Mons Veneris) meinen.
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9. über den Berg ist es weiter als zu Fuß: unsinnige Redensart, die man scheinbar absichtslos in die Unterhaltung wirft. 1965 ff, BSD .
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10. über alle Berge sein = weg, verschwunden, geflohen sein. Wohl hergenommen von den Vögeln, die über alle Berge fliegen. 1500 ff.
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11. jm goldene Berge versprechen = jm unhaltbare Versprechungen machen; jm das Schönste und Beste versprechen. Stammt aus der Antike und meint wohl »Berge Goldes«, wobei »Berg« die große Menge bezeichnet. 1500 ff.
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