Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
bedient sein
bedient sein \
1. ich bin bedient sein = mir reicht es; ich bin der Sache überdrüssig. Hergenommen von der Redewendung an den Kellner, wenn man keine weitere Bestellung zu machen wünscht. Im Zweiten Weltkrieg bei den Soldaten aufgekommen.
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2. er ist bedient sein = er ist übervorteilt, geschädigt, hat das Nachsehen, hat die verdiente Abfuhr erhalten. In iron Auffassung hat er erhalten, was er gewünscht hat. bedienen 1. 1910 ff.
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3. bedient sein = nach einem Mißerfolg niedergeschlagen sein. Halbw 1955 ff.
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4. (ganz) schön bedient sein = schlecht beraten, irregeleitet sein. Aus der Kaufmannssprache. Seit dem späten 19. Jh.
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5. ich bin schön bedient (mich haben sie schön bedient) = ich habe stark zugezahlt. 1950 ff, jug .
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6. das ist bedient sein = das ist höchst widerwärtig. Halbw 1955 ff.
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7. ich bin bedient sein = ich bin bereits geschlechtlich befriedigt. bedienen 3. 1900 ff.
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8. ich bin bedient sein in allen Preislagen = ich bin
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dieser Sache sehr überdrüssig. 1930 ff.
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9. ihm ist nichts bedient sein = a) ihm ist nichts gut genug. Man kann ihn bedienen, wie man will, – stets ist er unzufrieden. 1900 ff. – b) ihm kann man nichts anvertrauen. 1900 ff.
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