Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Bank
Bank f \
1. Bank des kleinen Mannes = Versatz-, Pfandamt, Pfandleihanstalt. 1920 ff.
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2. durch die Bank = alle ohne Ausnahme; alle ohne Unterschied; durchweg. Die auf der Bank sitzenden Gäste werden der Reihe nach und ohne Bevorzugung bedient. 1400 ff.
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3. Bank arbeiten = im Freien, auf einer Bank nächtigen. 1850 ff, Berlin.
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4. von der Bank fallen = unehelich geboren werden. Meint eigentlich »die niedere Gesindebank mit der Magd teilen«. 18. Jh.
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5. durch die Bank gehen = mit mehreren Männern nacheinander koitieren. Bank 2. Österr 1900 ff, prost .
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6. es gerät auf die lange Bank = es wird vorerst unentschieden gelassen. Die lange Bank war in der mittelalterlichen Rechtspraxis die Bank, auf der die Schöffen saßen; neben ihnen lagen die Akten. Die unwichtigen Akten wurden auf den weniger benutzten Teil der Bank gelegt und jeweils weitergeschoben. 1900 ff.
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7. jn zur Bank hauen = a) jn heftig schlagen. Bank = Fleischbank. 1600 ff. – b) jn rügen. 1700 ff. – c) jn
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im Wortwechsel mundtot machen. 1920 ff.
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8. eine Bank knacken = eine Bank ausrauben. knacken. 1920 ff.
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9. jn über die Bank legen = einen Schüler verprügeln. Hergenommen aus der veralteten Schulpraxis, bei der der Schüller sich tatsächlich über die Schulbank legen mußte, wenn der Lehrer ihn auf das Gesäß schlagen wollte. 1600 ff.
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10. etw auf die lange Bank schieben = eine Entscheidung aufschieben. Vgl Bank 6. Spätestens seit 1600.
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11. auf der Bank der Spötter sitzen = ein arger Spötter sein. Fußt auf Psalm 1,1. 1920 ff.
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12. jn unter die Bank trinken = mehr trinken können als der andere. Dieser ist bereits betrunken von der Bank gefallen, während der Herausforderer noch wacker weiterzecht. Parallelbildung zu »jn unter den Tisch trinken«. 19. Jh., stud .
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13. jn durch die Bank ziehen = jm übel nachreden; über jn lästern; jn dem Spott preisgeben. Mit der Bank ist hier die Hechelbank gemeint; durchhecheln. 1600 ff.
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