Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Balken
Balken m \
1. Gewehr, Karabiner. Eigentlich das liegende Langholz. Etwa seit 1870 ff.
\
2. Dienstgradlitze (des Gefreiten u.ä.). 1935 bis heute.
\
3. Gefreiter. Wegen der schrägen Litze auf dem Oberärmel. BSD 1965 ff.
\
4. lügen, daß sich die Balken biegen = dreist lügen. In volkstümlicher Vorstellung ist die Lüge eine schwere Last. 1500 ff.
\
5. die Balken biegen sich = es lügt einer. 1800 ff.
\
6. und wenn sich die Balken biegen = unter allen Umständen. Wohl hergenommen von einem baufälligen Haus. 1900 ff.
\
7. auf den Balken gehen = die Latrine aufsuchen. Donnerbalken. BSD 1960 ff.
\
8. Sie hängen mir gleich als Balken unter der Nase!: Drohrede eines Kraftmenschen. Kasernenhofsprache: der Kraftmensch wird die Luft so heftig einatmen, daß der andere rettungslos dem Sog ausgeliefert ist. Sold 1939 ff.
————
9. es friert, daß die Balken krachen = es friert sehr stark. 1900 ff.
\
10. an einem dicken Balken sägen = heftig schnarchen. sägen. 1920 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Balken