Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Axt
Axt f \
1. Axt, die den Zimmennann erspart = Erste Hilfe jeglicher Art. Fußt auf der Textzeile »Die Axt im Haus erspart den Zimmermann« aus Schillers »Wilhelm Tell« (1804). 1950 ff.
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2. Axt im Walde = a) völlige Ungesittetheit; rohe Menschenart; Verwilderung. Die Axt als Werkzeug zum Verheeren dient im Wald auch zu Raubbau. 1920 ff. – b) plumper, roher, streitlüsterner Mann. 1950 ff.
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3. Benehmen wie die Axt im Walde = sehr schlechtes, ungestümes Benehmen. 1920 ff.
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4. Benimm wie eine Axt = grobe, plumpe Lebensart. 1920 ff.
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5. fett wie eine Axt = betrunken. fett =betrunken. »Wie eine Axt« ist aus einschlägigen Vergleichen übernommen im Sinne einer Verstärkung. BSD 1960 ff.
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6. scharf wie eine Axt = sehr geil. scharf. 1914 ff.
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7. voll wie eine Axt = schwerbezecht. Axt 5. 1900 ff, vorwiegend stud .
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8. mit der Axt modelliert = a) sehr grob ausgedrückt.
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Mit der Axt behauen = roh behauen. 1920 ff. – b) nur in Umrissen angedeutet.1910 ff. – c) nicht wahrheits-, nicht wirklichkeitsgetreu. 1920 ff.
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9. mit der Axt zugehauen = grobe Gesichtszüge aufweisend. 1930 ff.
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10. sich benehmen wie die (eine) Axt im Walde = sich sehr ungesittet, unflätig benehmen. 1920 ff.
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11. jn mit der Axt chloroformieren = jn zu Boden schlagen. 1920 ff.
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12. die Axt im Haus erspart die Ehescheidung = mit Gewaltandrohung entgeht man der Ehescheidung. Zur Sache vgl Axt 1. 1914 ff.
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13. zur Axt greifen = Gewalt anwenden; etw auf Biegen oder Brechen durchführen wollen. 1930 ff.
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14. mit etw (oder: in einem Raum, an einem Ort) hausen wie die Axt im Walde =ohne Sorgfalt, ohne Sachkenntnis zu Werke gehen; bedenkenlos zerstören. 1930 ff.
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15. die Axt nehmen = sich selbst helfen; zur Selbsthilfe greifen. Vgl Axt 1. 1930 ff.
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16. du hast dich wohl mit der Axt rasiert?: Frage an einen Schlechtrasierten oder bei der Rasur Verletzten. 1960 ff.
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