Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
ausschmieren
ausschmieren tr \
1. jn prügeln. schmieren. 1700 ff.
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2. jn (auch mit unlauteren Mitteln) übertrumpfen, im Spiel um Geld besiegen. Fußt auf der Gleichsetzung Prügel = Niederlage. Im 18. Jh. von Studenten entwickelt; heute allgemein verbreitet.
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3. jn verraten, anzeigen, in mißgünstiges Gerede bringen, anherrschen, ausschimpfen. Vgl anscheißen 4. 1900 ff.
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4. jn hinterrücks verdrängen. 1900 ff.
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5. jn betrügen, überlisten, hintergehen; eine Verabredung nicht einhalten; ein Eheversprechen nicht einlösen. Versteht sich nach ausschmieren 2., soll jedoch vom Geschlechtsverkehr abzuleiten sein, dessen Unterbrechung vereinbart, aber nicht eingehalten wurde. 19. Jh.
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6. etw aus fremden Büchern o.ä. abschreiben. schmieren. 18. Jh.
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7. sich ausschmieren = koitieren (vom Mann gesagt). Schmiere = Sperma. Rotw 1950 ff.
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8. mich hat es mächtig ausgeschmiert = ich habe großen Schaden davongetragen. ausschmieren 2. Seit
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dem späten 19. Jh.
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