Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
aufreißen
aufreißen v \
1. etw aufreißen = etw beschädigen, zertrümmern. Hergenommen vom gewaltsamen Öffnen oder Aufritzen. Halbw 1955 ff.
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2. etw aufreißen = etw zur Sprache bringen; etw durch Erörterung zu klären versuchen. Etwa soviel wie »Verborgenes freilegen«. 1930 ff.
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3. etw aufreißen = etw in Erfahrung bringen. 1950 ff, rotw .
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4. etw aufreißen = etw stehlen, hastig ergreifen. 19. Jh.
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5. etw aufreißen = etw anschaffen, bestellen. Oberd 1920 ff.
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6. jn aufreißen = jn zufällig treffen und mitnehmen; jn zufällig ausfindig machen und engagieren. Etwa »einen auftreiben und an sich reißen«. 1900 ff.
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7. etw aufreißen = eine Entscheidung erzwingen; die gegnerische Deckung auseinanderziehen. Sold 1939 ff; sportl 1950 ff.
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8. jn aufreißen = jds Bekanntschaft machen. Halbw 1950 ff.
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9. jn aufreißen = koitieren. Halbw 1955 ff.
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10. fünf Jahre aufreißen = fünf Jahre Freiheitsstrafe verbüßen müssen. Österr 1950 ff.
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11. Kontakte aufreißen = Bekanntschaften anknüpfen. 1960 ff.
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12. das reißt bei mir nichts auf = das macht auf mich keinen Eindruck, ist mir gleichgültig. Dem Gemeinten öffnen sich nicht die Sinne. 1950 ff.
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