Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Ärmel
Ärmel m \
1. mit aufgekrempelten Ärmeln = mit frischer Tatkraft. Man krempelt die Ärmel auf, wenn man sich zu schwerer Arbeit anschickt. 1900 ff.
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2. Benehmen wie etwas am Ärmel = sehr schlechtes Benehmen; Aufdringlichkeit. »Etwas« steht beschönigend für »⇨ Rotz am Ärmel«. 1900 ff.
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3. darf ich Ihnen den Ärmel (die Stiefel) abwischen?: Frage, auf die hin der Gefragte eine Runde Alkohol ausgeben muß. Bekannt als Sitte der Bauarbeiter, Landarbeiter u. a. 19. Jh.
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4. die Ärmel aufkrempeln = zur Tat schreiten. ⇨ Ärmel 1. 1900 ff.
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5. in den Ärmel gucken = bei einer Verteilung leer ausgehen. »Ärmel« steht hier verhüllend für »Arsch«. Vgl ⇨ Ärmel 13. 1920 ff.
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6. etw im Ärmel haben = etw noch nicht preisgeben. Hergenommen vom Zauberer, der in seinen weiten Ärmeln allerlei verstecken kann, oder auch vom Taschenspieler. 1930 ff.
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7. die Ärmel hochkrempeln = sich zu einer schwierigen Arbeit rüsten; unternehmungslustig sein. ⇨ Ärmel 1. 1900 ff.
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8. laß mich nicht erst die Ärmel hochkrempeln!: Drohrede. 1900 ff.
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9. küß mich im Ärmel!: derber Ausdruck der Abweisung. Ärmel = Arsch. 19. Jh.
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10. leck mich am Ärmel!: derbe Abweisung. »Ärmel« steht verhüllend für »Arsch«. 19. Jh.
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11. etw aus dem Ärmel schütteln = etw aus dem Stegreif tun; etw mit Leichtigkeit vollbringen. Leitet sich her aus der Praxis der Taschenspieler (vgl ⇨ Ärmel 6) oder aus der Mode der weiten Ärmel, wie sie auch zum Gewand der Geistlichen gehörten. 16. Jh.
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12. einer mit Ärmeln sein = sich überall zu helfen wissen; ein tüchtiger Kerl sein. Als »einer ohne Ärmel« wurde der Bauer bezeichnet, weil (weite) Ärmel ihn bei der Arbeit stören; und der Bauer galt weithin als einfältig. 1800 ff.
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13. im Ärmel sein = verloren, tot sein; der Gefangennahme entgegensehen. Euphemistisch für »im ⇨ Arsch sein«. 1914 ff.
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14. etw aus dem Ärmel zaubern = Geheimgehaltenes in die Öffentlichkeit bringen. Vgl ⇨ Ärmel 6 und Ärmel 11. 1900 ff.
Ärmel m \
1. mit aufgekrempelten Ärmeln = mit frischer Tatkraft. Man krempelt die Ärmel auf, wenn man sich zu schwerer Arbeit anschickt. 1900 ff.
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2. Benehmen wie etwas am Ärmel = sehr schlechtes Benehmen; Aufdringlichkeit. »Etwas« steht beschönigend für »⇨ Rotz am Ärmel«. 1900 ff.
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3. darf ich Ihnen den Ärmel (die Stiefel) abwischen?: Frage, auf die hin der Gefragte eine Runde Alkohol ausgeben muß. Bekannt als Sitte der Bauarbeiter, Landarbeiter u. a. 19. Jh.
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4. die Ärmel aufkrempeln = zur Tat schreiten. ⇨ Ärmel 1. 1900 ff.
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5. in den Ärmel gucken = bei einer Verteilung leer ausgehen. »Ärmel« steht hier verhüllend für »Arsch«. Vgl ⇨ Ärmel 13. 1920 ff.
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6. etw im Ärmel haben = etw noch nicht preisgeben. Hergenommen vom Zauberer, der in seinen weiten Ärmeln allerlei verstecken kann, oder auch vom Taschenspieler. 1930 ff.
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7. die Ärmel hochkrempeln = sich zu einer schwierigen Arbeit rüsten; unternehmungslustig sein. ⇨ Ärmel 1. 1900 ff.
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8. laß mich nicht erst die Ärmel hochkrempeln!: Drohrede. 1900 ff.
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9. küß mich im Ärmel!: derber Ausdruck der Abweisung. Ärmel = Arsch. 19. Jh.
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10. leck mich am Ärmel!: derbe Abweisung. »Ärmel« steht verhüllend für »Arsch«. 19. Jh.
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11. etw aus dem Ärmel schütteln = etw aus dem Stegreif tun; etw mit Leichtigkeit vollbringen. Leitet sich her aus der Praxis der Taschenspieler (vgl ⇨ Ärmel 6) oder aus der Mode der weiten Ärmel, wie sie auch zum Gewand der Geistlichen gehörten. 16. Jh.
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12. einer mit Ärmeln sein = sich überall zu helfen wissen; ein tüchtiger Kerl sein. Als »einer ohne Ärmel« wurde der Bauer bezeichnet, weil (weite) Ärmel ihn bei der Arbeit stören; und der Bauer galt weithin als einfältig. 1800 ff.
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13. im Ärmel sein = verloren, tot sein; der Gefangennahme entgegensehen. Euphemistisch für »im ⇨ Arsch sein«. 1914 ff.
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14. etw aus dem Ärmel zaubern = Geheimgehaltenes in die Öffentlichkeit bringen. Vgl ⇨ Ärmel 6 und Ärmel 11. 1900 ff.