Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
arm
arm adj \
1. für arm = umsonst, unentgeltlich. Armen Leuten überläßt man die Ware schon mal kostenlos. 19. Jh.
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2. sich an etw arm arbeiten = sich erfolglos um etw bemühen; trotz großer Anstrengung wenig erfolgreich sein. 1920 ff. Im späten 19. Jh. bekannt in der Bedeutung »für eine Arbeitsleistung schlecht entlohnt werden«.
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3. sich arm ficken = sich durch kostspielige Liebesverhältnisse wirtschaftlich zugrunderichten. ficken. 1900 ff.
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4. jn arm fressen = als Gast sehr viel essen. 1900 ff.
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5. sich arm schlafen = a) arbeitsscheu sein. Der Betreffende verarmt durch Nichtstun. 1890 ff. – b) arbeitslos sein. 1920 ff.
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6. sich arm schwören = durch vieles Prozessieren arm werden. 1900 ff.
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7. es ist hier nicht wie bei armen Leuten = hier kann man sich sattessen; hier geht es großzügig zu. Seit dem späten 19. Jh.
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8. es ist hier (wir sind hier) nicht wie bei armen Leuten, wo das Klavier in der Küche steht (wo die Möbel
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an die Wand gemalt sind; wo die Tapeten durch Fliegenscheiße ersetzt werden) = wir befinden uns in angenehmen Lebensverhältnissen. 1900 ff.
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9. arme Leute zählen = die unterlegenen Kartenspieler rechnen ihre Augenzahl zusammen. Kartenspielerspr. 1880 ff.
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