Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Anzug
Anzug m \
1. Anzug von der Stange = Konfektionsanzug. Stange. Etwa seit 1900 geläufig; sehr volkstümlich seit 1920.
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2. elektrischer Anzug = Anzug mit viel Achselpolster. Zu elektrisch vgl Kilowatt. 1930 ff.
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3. erster (zweiter) Anzug = beste (zweitbeste) Mannschaftsaufstellung. Parallel zu Garnitur. Sportl 1950 ff.
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4. ich boxe (haue, stoße o. ä) dich aus dem Anzug!: Drohrede. 1910 ff.
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5. aus dem Anzug fallen = abmagern, hungern. Der Anzug hält den Körper nicht länger zusammen. 19. Jh.
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6. aus dem Anzug gehen (fahren) = sich aufregen; wütend werden. Der Betreffende legt das Jackett o. ä. ab und schickt sich zu einer Rauferei an. Sinnverwandt: »ihm platzt der Kragen«. 1920 ff.
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7. überrascht aus dem Anzug gucken = überrascht blicken. Parallel zu Wäsche. 1935 ff.
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8. das haut den stärksten Mann aus dem Anzug = das ist überwältigend, überaus überraschend. Vgl
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Anzug 4. 1940 ff.
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9. aus dem Anzug kippen = a) zu Boden fallen. 1930 ff. – b) sehr überrascht sein. 1930 ff.
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10. laß dich nicht aus dem Anzug pusten!: Drohrede, Warnrede. Jug 1930 ff.
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11. aus dem Anzug sein = wütend sein. Vgl Anzug 6. 1920 ff.
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12. aus dem Anzug springen = sich sehr aufregen; aufbrausen. Vgl Anzug 6. 1920 ff.
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13. in den Anzug steigen = den Anzug anziehen. Eigentlich nur »in die Hose steigen«. 1920 ff.
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14. jn aus dem Anzug stoßen = jm gewalttätig entgegentreten. 1910 ff.
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15. es stößt mich aus dem Anzug = es raubt mir die Fassung. 1920 ff.
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