Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Anton
Anton m \
1. Wärmekrug; Thermosflasche u. ä. Stammt aus der Bergmannssprache: nach der Legende spendete St. Antonius den Armen Brot und warme Speisen. 1920 ff.
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2. Sperrballon. Wahrscheinlich übertragen vom Namen eines Elefanten aus dem Hamburger Zoologischen Garten. Sold 1939 ff.
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3. dem Chorgesang (der Orchestermusik) vorausgehender Ton zum Stimmen. Eigentlich »An- Ton« = Anfangston. 1930 ff.
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4. blauer Anton = Monteuranzug; Arbeitsanzug des Maschinisten. Hier ist »Anton« scherzhaft aus »Anzug« entstellt, vermutlich über die niederd Mittelsform »Antog«. 19. Jh.
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5. flotter Anton = Durchfall. Männliche Vornamen werden für Durchfallbezeichnungen sehr häufig gebraucht. BSD 1960 ff.
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6. Anton, steck' den Degen ein!: beruhigender Zuruf; Zuruf an einen Prahler. Eigentlich Zuruf eines dazwischentretenden Polizeibeamten an einen Duellanten. 1858 Glaßbrenner und seitdem bis heute.
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7. Anton sagen = einen einzelnen Schuß abfeuern. Stammt aus dem Südd : »an Ton« = einen Ton. Sold 1910 ff.
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