Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Antenne
Antenne f \
1. Mützenkordel; Drahtreifen in der Mütze. Er dient scherzhaft als Empfangsvorrichtung für elektromagnetische Wellen. Sold 1939 ff.
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2. Zipfel der Baskenmütze. 1930 ff.
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3. Penis. Wegen seiner Empfindlichkeit für sexuelle »Schwingungen«. Rotw 1950 ff.
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4. beischlafwilliges Mädchen. Es ist »empfangsbereit«. 1960 ff.
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5. die Antenne ausfahren = sich umhören und umsehen; seine Fühler ausstrecken. Hergenommen von der Peilantenne. 1950 ff.
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6. vergessen Sie nicht, ihre Antenne zu beerdigen! = vergessen Sie nicht, Ihre Antenne zu erden! Scherzhafte Verdrehung des Schlußworts des Rundfunksprechers. 1925 ff.
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6 a. die Antenne einfahren = keinen Kampfgeist mehr entwickeln; lustlos spielen. Sportl 1978 ff.
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7. die Antenne auf jn einstellen = jds Ansicht anhören wollen. 1950 ff.
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8. dir haben sie wohl die Antenne geklaut?: Frage an einen Dümmlichen. Antenne = Auffassungsvermögen.
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1920 ff.
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9. Antenne für etw haben = Sinn, Verständnis für etw haben. 1930 ff.
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10. f ür etw keine Antenne haben = etw nicht verstehen können; etw ablehnen. 1930 ff.
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11. nicht die gleiche Antenne haben = sich zu anderer Auffassung bekennen. 1930 ff.
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12. eine sensible Antenne haben = wetterfühlig sein. 1950 ff.
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13. viel in der Antenne haben = a) klug sein. Antenne = Intelligenz, Auffassungsvermögen. 1930 ff. – b) geschwätzig sein. 1955 ff.
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14. die Antenne auf etw schalten = auf etw sein Interesse richten. 1950 ff.
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15. die Antenne zittert = die Sinne geraten in Wallung. 1955 ff, halbw .
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16. jds Antenne treffen = jds Eigenart voll entsprechen. 1930 ff.
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